Wechsel in Wolfsburg Amazon-Managerin soll Wandel bei Volkswagen vorantreiben

Neue Leiterin Organisationsentwicklung und Transformation: Yvonne Bettkober folgt auf Katharina Peterwerth
Foto: Tomek GolaFrischer Wind in der Organisationsentwicklung von Volkswagen: Yvonne Bettkober (48), bisher General Manager, Schweiz und Österreich bei Cloud-Gigant Amazon Web Services, soll von April 2023 an die weltweite Organisationsentwicklung und Transformation der Volkswagen AG leiten.
Damit wird sie die Nachfolgerin von Katharina Peterwerth (41), die im vergangenen Jahr den Autobauer verließ. Die Ex-McKinsey-Beraterin war im Streit des ehemaligen VW-Chefs Herbert Diess (64) und Betriebsratschefin Daniela Cavallo (47) um einen möglichen Personalabbau zwischen die Fronten geraten. Daraufhin wechselte Peterwerth das Unternehmen und wurde beim Duisburger Familienunternehmen Haniel Chefin für Personal und Strategie.
Bettkober führte AWS zu zweistelligen Wachstumsraten
Bettkober wird in ihrer neuen Funktion an die Managerin Hauke Stars (55), Vorständin für IT und Organisation, berichten. "Der Volkswagen Konzern befindet sich in einer entscheidenden Phase der Transformation. Es gilt nun, die Organisation weltweit auf nachhaltigen Erfolg auszurichten. Effektive Strukturen, Prozesse und Systeme sind die Voraussetzung für mehr Agilität, mehr Tempo und mehr Geschäftswert", so Stars über den Wechsel.
Bettkober verfügt über mehr als 20 Jahre internationale Managementerfahrung. Bei Amazon Web Services (AWS) baute sie in den letzten dreieinhalb Jahren als General Manager gesamtverantwortlich den neuen Geschäftsbereich AWS in der Schweiz und in Österreich auf und führte AWS zu zweistelligen Wachstumsraten. Vor ihrer Zeit bei Amazon Web Services war sie dreizehn Jahre beim Tech-Konzern Microsoft.
Im Volkswagen-Konzern erwarten die Managerin keine einfachen Zeiten. Im nach Toyota zweitgrößten Autokonzern gingen die Auslieferungen 2022 verglichen mit dem Vorjahr um 7 Prozent zurück. Den Umsatz und Nettogewinn steigerte VW dennoch. Ein Grund dafür ist, dass das größte deutsche Unternehmen im Schnitt höhere Preise verlangen konnte.
Dem Firmengeflecht mit Marken wie VW-Pkw, Audi, Porsche, Skoda und Seat war es auch im coronabelasteten Vorjahr gelungen, seine Erträge auszubauen. Engpässe bei Mikrochips und Rohstoffen drücken aber weiter die Produktion. Die fast schon chronische Mangellage im Einkauf von Elektronik führte 2022 zu langen Wartezeiten für Kunden.