Fahrdienst mit Milliardenverlust
Uber-Fahrten schrumpfen um die Hälfte
Die Corona-Krise drückt den Umsatz von Ubers Fahrdienst um 53 Prozent. Erfolg hat der Konzern hingegen mit einem Referendum in Kalifornien, das sein Geschäftsmodell rettet.
Uber-Fahrer bei Protest gegen "Proposition 22" in Los Angeles im August
Foto: LUCY NICHOLSON/ REUTERS
Der US-Fahrdienstanbieter Uber hat angesichts der Corona-Pandemie erneut einen Milliardenverlust eingefahren. Im dritten Quartal sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro). Unter dem Strich verbuchte Uber einen Verlust von 1,1 Milliarden Dollar.
Deutlich zurück gingen in der Corona-Krise mit minus 53 Prozent vor allem die Umsätze in Ubers Mobilitätssparte, da die Buchungen von Fahrten einbrachen. Kräftige Zuwächse verzeichnete das Unternehmen hingegen bei seinem Lebensmittellieferdienst Uber Eats. Eine ähnliche Entwicklung hatte es bereits im zweiten Quartal gegeben.
Die Uber-Aktien gaben nach Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen im nachbörslichen Handel leicht nach. In den Vortagen hatten sie kräftig zugelegt, nachdem die Wähler in Kalifornien sich in einem parallel zur US-Präsidentenwahl abgehaltenen Referendum auf die Seite des Unternehmens geschlagen hatten.
Die von Uber und Wettbewerber Lyft mit dem Rekordbetrag von 200 Millionen Dollar beworbene "Proposition 22" führt mit 58,5 Prozent Ja-Stimmen bei einem Auszählungsstand von 76 Prozent. Die den Wählern vorgelegte Initiative verschafft den Fahrdiensten eine Ausnahme von einem erst seit Jahresbeginn geltenden kalifornischen Gesetz - und rettet ihr Geschäftsmodell.
Kalifornien hatte nämlich verlangt, dass die Unternehmen ihre Fahrer regulär anstellen müssen. Die Gewerkschaften der Fahrer warben für ein "Nein" zu Proposition 22, konnten aber nur einen Bruchteil der Summe für die Wahlwerbung aufbringen.