Top Consultants 2022 Die besten Berater für den Mittelstand

TOP Consultants: Der jährliche Beratervergleich schafft Transparenz und hilft mittelständischen Unternehmen, den passenden Berater zu finden. Ausgezeichnet werden Beratungsunternehmen, die es besonders gut verstehen, ihren mittelständischen Kunden beim Bewältigen ihrer Herausforderungen zu helfen. manager magazin präsentiert die TOP Consultants 2022.

Platz 1 und damit Berater des Jahres: Arthur D. Little
Gründungsjahr: 1886
Sitz: Frankfurt am Main
Mitarbeiterzahl: Größenklasse C (über 50 Mitarbeiter)
Beratungsfeld: Managementberatung

Mensch – Technologie – Strategie: Um diese drei Aspekte dreht sich alles bei der Arthur D. Little GmbH. 135 Jahre Erfahrung helfen der Managementberatung, Kunden aus einer Vielzahl an Branchen fit für die Zukunft zu machen. Der Beratungsansatz ist einzigartig: Man arbeitet gemeinsam mit den Kunden side-by-side und nutzt ein internationales Expertennetzwerk. Die Beratung befasst sich mit allen Themen rund um Innovation und Transformation. "Unsere Berater und Beraterinnen kennen alle wichtigen Trends und Dynamiken", sagt Geschäftsführer Fabian Doemer (im Bild). Sie helfen den Unternehmen zum Beispiel, Technologien für neue Geschäftsmodelle zu finden oder Mitarbeitende für den Umgang mit neuen Technologien zu befähigen.

Platz 2: Struktur Management Partner
Gründungsjahr: 1982
Sitz: Köln
Mitarbeiterzahl: Größenklasse C (über 50 Mitarbeiter)
Beratungsfeld: Managementberatung

Seit 40 Jahren ist die Struktur Management Partner GmbH eine feste Größe in der Beraterbranche. Sie hat sich als Pionier für Turnaround-Management deutschlandweit einen Namen gemacht. Die rund 100 Berater stehen mit wertorientiertem Mindset, Methodenkompetenz und Umsetzungsstärke ihren Mandanten aus dem gehobenen Mittelstand zur Seite – etwa wenn es darum geht, die unternehmerische Resilienz zu stärken oder das Unternehmen erfolgreich in die Digitalisierung zu führen. "Die Vielfalt der Charaktere und Erfahrungen ist für uns ein Erfolgsfaktor", sagt Managing Partner Georgiy Michailov. Alle Mitarbeiter werden im Haus ausgebildet, um methodische Exzellenz sicherzustellen. Auf dem Bild (von links): Dietmar Buchfink (Managing Partner), Marc-René Faerber (Managing Partner), Konrad Fröhlich (Senior Partner) und Georgiy Michailov (Managing Partner).

Platz 3: H&Z Unternehmensberatung
Gründungsjahr: 1997
Sitz: München
Mitarbeiterzahl: Größenklasse C (über 50 Mitarbeiter)
Beratungsfeld: Managementberatung

Vor 25 Jahren haben sie damit begonnen, die Lieferanten von Unternehmen zu optimieren. Heute wenden die Experten der H&Z Unternehmensberatung AG ihr Wissen auf alle Unternehmensbereiche an, vom Auftragseingang bis zur Auslieferung: Sie unterstützen ihre Kunden beim Management und der Optimierung von externer Wertschöpfung, bei der Entwicklung von Strategien für die Performance-Steigerung sowie auf dem Feld der Transformation und Nachhaltigkeit. "Mit vielen Unternehmensleitern haben wir ein sehr enges und vertrauliches Verhältnis", berichtet Vorstand Michael Santo (im Bild). Er und seine Vorstandskollegen stehen noch häufig selber in Kontakt mit den Kunden. Das Kundenportfolio reicht vom Start-up über den Mittelständler bis zum Großkonzern.

Platz 1 und damit Berater des Jahres: M&L
Gründungsjahr: 1993
Sitz: Frankfurt am Main
Mitarbeiterzahl: Größenklasse B (elf bis 50 Mitarbeiter)
Beratungsfeld: Managementberatung

Unternehmen benötigen eine aussagekräftige Datengrundlage, um im Wettbewerb erfolgreich zu agieren: ob im Innovationsmanagement, bei der Wahl von Filialstandorten oder für Vertriebsmaßnahmen. Die inhabergeführte Managementberatung M&L AG entwickelt passende Business-Intelligence-Systeme, die vorhandene Daten aufbereiten, verarbeiten und analysieren. Das Beratungshaus erhält bereits zum 12. Mal das Siegel TOP CONSULTANT und belegt 2022 zum dritten Mal in Folge den 1. Platz. Heute entwickeln die Berater Strategien und Konzepte, mit denen Kunden über die Nutzung vorhandener Daten Wettbewerbsvorteile erreichen. "Durch Big-Data-Analytics, Smart-Data-Analytics und die erklärbare künstliche Intelligenz, kurz XAI, unterstützen wir unsere Kunden in Managementprozessen", erklärt Vorstandschef Matthias Mauer (rechts, neben Jeanette Mauer und Vorstand Jürgen Lessnich).

Platz 2: AuxilPartner
Gründungsjahr: 2013
Sitz: Bonn
Mitarbeiterzahl: Größenklasse B (elf bis 50 Mitarbeiter)
Beratungsfeld: Managementberatung

Traditionsreiche Familienunternehmen sind der Motor der deutschen Volkswirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze, bilden aus, ihre Innovationen sichern Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit, Wachstum und Wohlstand. Gerät ein solches Unternehmen in eine Ertrags- oder Liquiditätskrise, gilt es, schnell und wirksam zu handeln, um Arbeitsplätze zu retten. Das Bonner Beratungshaus Auxil Management GmbH hat sich auf die Beratung von mittelständischen Industrieunternehmen in solchen Situationen spezialisiert. "Sanierung ist wie ein Aufenthalt auf der Intensivstation", sagt Gründer und Geschäftsführer Holmer Glietz. "Da geht es nicht um Schönheits-OPs, sondern ums Überleben." Auf dem Bild (von links): Jan Duisberg, Dirk Schlarmann, Holmer Glietz und Axel Nordsieck (alle vier Geschäftsführende Gesellschafter)

Platz 3: BECKER + PARTNER Personalberatung und Managementberatung für den Mittelstand
Gründungsjahr: 2002
Sitz: Bensheim
Mitarbeiterzahl: Größenklasse B (elf bis 50 Mitarbeiter)
Beratungsfeld: Personalberatung

Der Fachkräftemangel stellt die Wirtschaft vor große Herausforderungen. Demografische Entwicklung, globaler Wettbewerb und Technologieschübe machen für viele Unternehmen die Suche nach passenden Kandidaten immer schwieriger. Die BECKER+PARTNER Personalberatung und Managementberatung für den Mittelstand unterstützt Unternehmen bei der Besetzung von Vakanzen – mit viel Erfahrung, einem großen Netzwerk und intensiver Beratung. "Zwei Jahre Pandemie haben uns allen eine Menge abverlangt", sagt Gesellschafter Wolfgang Häfner. Corona hat Planung und Prozesse verändert. Gleichzeitig mussten Beschäftigte zu Hause Homeoffice und Homeschooling managen. "Zurzeit sind viele zu erschöpft für einen Jobwechsel, und das wird wohl noch eine Weile so bleiben." Im Bild: Die beiden Geschäftsführenden Partner Wolfgang Häfner (links) und Klaus Becker.

Platz 1 und damit Berater des Jahres: derks brand management consultants
Gründungsjahr: 2012
Sitz: München
Mitarbeiterzahl: Größenklasse A (bis zehn Mitarbeiter)
Beratungsfeld: Managementberatung

Die auf Mittelstand und Familienbetriebe spezialisierten Experten bei derks brand management consultants unterstützen ihre Kunden in Strategie, Markenbildung, Marketing und Vertrieb. Nach zehn Jahren blicken die Berater und Projektmanager auf 500 Mandate für mehr als 40 Auftraggeber aus Europa, den USA und Asien zurück. Die Münchner Consultants betreuen Hersteller imageträchtiger Produkte aus baunahen Branchen wie Einrichtung, Küche, Hausgeräte, Unterhaltungselektronik, Sanitär, Licht und Architektur. Den Kern ihrer Beratung bildet eine individuelle Markenpositionierung. "Wir waren selbst für Unternehmen, Wachstum und Profitabilität einzelner Bereiche verantwortlich. Daher wissen wir, was zählt", sagt Gründer und Inhaber Hansgeorg Derks (im Bild).

Platz 2: Clue One
Gründungsjahr: 2017
Sitz: Hamburg
Mitarbeiterzahl: Größenklasse A (bis zehn Mitarbeiter)
Beratungsfeld: Managementberatung

Die Clue One GmbH & Co. KG berät ihre Kunden im Hinblick auf moderne Marketing- und Vertriebsstrategien. Oft spielen dabei Nachhaltigkeit, Automatisierung und Organisationsentwicklung eine Rolle. Die Berater verlassen ein Projekt erst, wenn der Kunde eigenständig mit dem Ergebnis weiterarbeiten kann. "Wir gehen, wenn’s geht", lautet das Versprechen der Berater. "Dank der beruflichen Hintergründe der drei Gründer können wir sämtliche Facetten abdecken, die für Marketing- und Vertriebsabteilungen wichtig sind", erklärt Geschäftsführer Eric Fritz (rechts, neben den weiteren Geschäftsführern Heiko Willers und Carena Bongertz). Außer mit ihren sieben festen Beratern arbeitet Clue One mit einem Pool aus freiberuflichen Spezialisten zusammen.

Platz 3: baax
Gründungsjahr: 2012
Sitz: Bremen
Mitarbeiterzahl: Größenklasse A (bis zehn Mitarbeiter)
Beratungsfeld: Managementberatung

Eine Restrukturierung bedeutet einen tiefgreifenden Wandel in einem Unternehmen. Das 2012 gegründete Beratungshaus baax GmbH & Co. KG ist auf Restrukturierung, Sanierung und Ertragssteigerung im deutschen Mittelstand spezialisiert. Selbstverständlich orientieren sich die Consultants bei Krisenmanagement und Ergebnisverbesserung an Zahlen – aber das gemeinsam mit den Menschen. "Zahlen sind der Output des operativen Geschäfts, sie sind nicht das operative Geschäft selbst. Das zu unterscheiden, ist sehr wichtig", sagt Axel Schweinfurth, Partner bei baax. Menschen gestalten Unternehmen, und deshalb kümmern sich die Spezialisten nicht nur um rechnerische, sondern auch um umsetzbare Potenziale. Im Bild: Die baax-Partner Bastian Kleine (rechts) und Axel Schweinfurth.
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Erfolg haben und sein Geschäft verteidigen in einer Welt, die sich schnell verändert und in der vieles binnen kurzer Zeit sehr viel komplexer und schwieriger wird: Mittelständische Unternehmen müssen sich ebenso wie Großkonzerne darauf einstellen, dass Energiepreise auf absehbare Zeit hoch bleiben, dass benötigte Teile wegen global gestörter Lieferketten auf sich warten lassen und dass der Fachkräftemangel zusätzlich das Geschäft erschwert.
Damit ändern sich auch die Anforderungen an die Beratungsarbeit: Politische Entwicklungen und wirtschaftspolitische Entscheidungen rücken in den Fokus der Berater. Nur wer diese Faktoren kennt, kann die politische "Zeitenwende" und den grundlegenden Wandel in der Geschäftswelt erfolgreich mit seinen Kunden gestalten.
"Die Beratung von Unternehmen wird in diesem Jahrzehnt wieder viel mehr die Politik im Blick haben müssen", sagt der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff. "Die steigende Staatsquote, Bürokratie, hohe Energiekosten, steigende Transportkosten und auch die Inflation sorgen dafür, dass Unternehmen kaum Planungssicherheit haben." Hinzu kommen die Schwierigkeiten, neues Personal zu gewinnen, sowie der Druck, auf nachhaltiges Wirtschaften umzustellen. Wulff ist Mentor des Wettbewerbs TOP Consultant, an dem in diesem Jahr 191 mittelstandsorientierte Berater teilgenommen haben.
152 TOP Consultants und drei Berater des Jahres
Der Beratervergleich "TOP Consultant" hilft Mittelständlern, die passenden Berater zu finden. Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB) hat den Wettbewerb im Auftrag von compamedia in diesem Jahr zum 13. Mal organisiert. Der Wettbewerb analysiert die Professionalität der teilnehmenden Beratungshäuser in elf Kategorien und fragt zugleich die Zufriedenheit der Kunden ab.
Er ist in drei Größenklassen unterteilt, je nachdem, wie viele Mitarbeiter ein Beratungshaus beschäftigt: bis 10 Mitarbeiter, 11 bis 50 Mitarbeiter und mehr als 50 Mitarbeiter. 152 Beratungshäuser erhalten in diesem Jahr das TOP Consultant Siegel. Die drei Erstplatzierten pro Größenklasse werden außerdem als "Berater des Jahres" ausgezeichnet. Die besten drei Unternehmen pro Größenklasse finden Sie hier in der Bildergalerie.
Corona-Schock verdaut – nun kommen neue Aufgaben
Die wirtschaftlichen Rückschläge durch die Pandemie haben die Unternehmensberatungen inzwischen hinter sich gelassen. "Die großen Beratungshäuser haben sich zwar schneller von der Corona-Delle erholt als die mittleren und kleineren. Doch auch diese haben inzwischen ihre Stärke zurückgewonnen, sagt Professor Dietmar Fink, gemeinsam mit Bianka Knoblach Leiter der WGMB. Und diese Stärke dürften die mittelständischen Berater neben ihren fachlichen Qualitäten auch ausspielen – denn der Beratungs- und Umstrukturierungsbedarf bei mittelständischen Unternehmen ist aktuell hoch.
Umsätze steigen wieder, Maschinenbauer und Autozulieferer sorgen für größte Nachfrage
Die TOP Consultants erzielten 2021 im Schnitt Umsätze von 19,6 Millionen Euro, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Management-Berater rangieren mit knapp 29 Millionen Euro Umsatz mit Abstand an der Spitze, gefolgt von IT-Beratern (9,1 Millionen Euro) und Personalberatern (7,6 Millionen Euro).
Mittelständische Unternehmen auf Augenhöhe zu beraten – das ist laut der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB) entscheidend, um ein Top-Consultant zu werden. Im Auftrag von compamedia hat die WGMB die Kandidaten in einer groß angelegten Kundenbefragung unter die Lupe genommen: Referenzkunden der Teilnehmer gaben zum Beispiel Auskunft darüber, wie professionell die Unternehmensberater auftraten und wie zufrieden sie mit der Beratungsleistung sind (mehr zu den Prüfkriterien finden Sie unter www.top-consultant.de/pruefkriterien ).
Prof. Dietmar Fink und Bianka Knoblach leiten die WGMB und entscheiden im Rahmen einer unabhängigen wissenschaftlichen Auswertung darüber, wer das Siegel erhält. 152 der 191 Teilnehmer erreichten eine "sehr gute" oder "gute" Bewertung und dürfen das Siegel "Top Consultant 2022" tragen. Der jährliche Wettbewerb wurde bereits zum 13. Mal organisiert.
Unter den drei Siegern jeder Größenklasse kürte eine hochkarätige Jury zusätzlich die Erstplatzierten als "Berater des Jahres". Informationen zu den im Wettbewerb ausgezeichneten Firmen können unter www.beste-mittelstandsberater.de eingesehen werden.
Für den größten Umsatzanteil sorgte mit 17 Prozent der Maschinen- und Anlagenbau, gefolgt von Fahrzeugbau und Zulieferindustrie (13 Prozent) sowie Handel und Konsumgüter (11 Prozent). Diese drei Branchen stehen für knapp die Hälfte der Umsätze der TOP Consultants. Gesundheitsbranche, Telekom sowie die Finanzbranche sind ebenfalls wichtige Kundensegmente für die mittelständischen Berater.
Mitarbeiterzahl: Wachstum verlangsamt sich
Die TOP Consultants beschäftigten im Jahr 2021 im Schnitt 119 Mitarbeiter, wie aus der Studie hervorgeht. Das Wachstum gegenüber Vorjahr beträgt nur noch ein Prozent und hat sich damit deutlich verlangsamt. Die mit Abstand meisten Mitarbeiter beschäftigen die umsatzstarken Management-Berater, die im Schnitt 170 Mitarbeiter vorweisen. Dahinter folgen IT-Berater mit 78 und Personalberater mit im Schnitt 46 Mitarbeitern. Bei Technischen Beratern (17) und Organisationsentwicklern (15) sind die Mannschaften im Vergleich am kleinsten. Der Anteil der Freelancer unter den teilnehmenden Beratungsunternehmen liegt im Schnitt bei 6 Prozent: Das bedeutet, jeder 16. Berater arbeitet im Schnitt als Freelancer. Bei den Organisationsentwicklern ist der Anteil der Freelancer mit 44 Prozent mit Abstand am höchsten, bei den Managementberatern (3 Prozent) am niedrigsten.
Tagessätze im Schnitt bei knapp 1500 Euro
Knapp 1500 Euro konnte ein TOP Consultant 2021 im Schnitt pro Tag abrechnen. Am teuersten waren laut der Studie Organisationsentwickler mit einem Tagessatz von 1840 Euro, am günstigsten die IT-Berater mit durchschnittlich 1145 Euro pro Tag. Managementberater rechneten im Schnitt 1550 Euro ab, Personalberater mit 1588 sogar noch etwas mehr. Die Anzahl der Klientenunternehmen der TOP Berater nahm im Schnitt um 14 Prozent auf 111 Klientenunternehmen pro Beratungsunternehmen zu – auch hier zeigt sich der hohe Beratungsbedarf in wirtschaftlicher schwieriger und politisch unsicherer Zeit.