Softbank-Chef Masayoshi Son gibt Führung des Investmentgeschäfts ab

Er investierte Milliarde um Milliarde in junge Techfirmen – nicht immer mit Erfolg. Nun gibt Softbank-Chef Masayoshi Son nach weiteren hohen Anlageverlusten des Vision Fund die Führung des Investmentgeschäfts ab. Er wolle sich verstärkt um seinen Chipdesigner Arm kümmern.
Zieht sich aus dem Investmentgeschäft zurück: Softbank-chef Masayohsi Son will sich künftig verstärkt um den Chipdesigner Arm kümmern, der

Zieht sich aus dem Investmentgeschäft zurück: Softbank-chef Masayohsi Son will sich künftig verstärkt um den Chipdesigner Arm kümmern, der

Foto: Kim Kyung-Hoon/ REUTERS

Nachdem der Vision Fund des Technologieinvestors Softbank im vergangenen Quartal weitere erhebliche Buchverluste erlitten hat, gibt Softbank-Chef Masayoshi Son (65) die Führung des Investmentgeschäfts ab. Finanzchef Yoshimitsu Goto (59) werde künftig dafür verantwortlich zeichnen, sagte Son in einer im Web übertragenen Präsentation  (hier ab Minute 27) und sorgte so für eine faustdicke Überraschung. Er sei "vollkommen gesund", erklärte Son und widersprach damit zugleich anderslautenden Gerüchte.

Son zählt zu den größten Technologieinvestoren der vergangenen Jahre. Umgerechnet rund 100 Milliarden Euro steckte er in bis zu 400 Technologie-Start-ups, vorzugsweise in sogenannte Einhörner, die bereits mit einem Milliardenwert gehandelt wurden. Dazu zählten unter anderem der Fahrdienstanbieter Uber oder der Bürovermittler Wework. Auch in den schwedischen Zahlungsdienstleister Klarna, den Fahrdienstvermittler Didi oder den Uber-Konkurrenten Grab ist der Vision Fund laut eigenen Angaben  investiert. Viele der Investments erlitten während der Pandemie erhebliche Verluste.

Er werde sich aus dem Tagesgeschäft zurückziehen, um sich dem Wachstum des britischen Chipdesigners Arm zu widmen, der ebenfalls zur Gruppe gehörte, sagte der Softbank-Chef während seines Vortrags weiter.

Softbanks Plan, Arm für bis zu 66 Milliarden Dollar an den Chiphersteller Nvidia zu verkaufen, war im Februar nach mehr als einem Jahr der Auseinandersetzungen mit Regulierungsbehörden in Großbritannien, den USA und der EU gescheitert. Son hatte erklärt, er wolle das Unternehmen stattdessen an die Börse bringen. Details sind noch nicht bekannt. Son hatte erklärt, dass er auch nach dem geplanten Börsengang eine Mehrheitsbeteiligung an Arm behalten wolle.

Die Anlageverluste des Flaggschiffs Vision Fund betrugen im Zeitraum Juli bis September 1,38 Billionen Yen (9,55 Milliarden Euro), da der Wert des Portfolios weiter zurückging. Softbank insgesamt erzielte vor allem durch den Verkauf eines Teils seiner Beteiligung an dem chinesischen Alibaba-Konzern ein Gewinn von 3,3 Billionen Yen. Im Quartal zuvor hatte Softbank mit 3,16 Billionen Yen (23 Milliarden Euro) den größten Verlust in der Firmengeschichte verbucht.

Wie CNBC  auf Berufung eines Insiders berichtet, werde der Vision Fund seine Investition von rund 100 Millionen Dollar auf die mittlerweile unter Gläubigerschutz stehende Kryptobörse FTX auf Null abschreiben.

rei
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