Kritik am CEO Der fragwürdige Führungsstil der SAP-Spitze wird zum Risiko

Von Buddy zu Buddy: SAP-CEO Christian Klein und Milliardär Hasso Plattner auf der Bilanzpressekonferenz 2022
Foto: Uwe Anspach / dpa / picture allianceEs war ein exklusiver Kreis, der sich Ende April in Florida zusammenfand. Die obersten Führungskräfte von SAP reisten eigens an, um sich von CEO Christian Klein (42) und dem Vorstand in Sachen Strategie informieren und inspirieren zu lassen. Die Erwartungen waren hoch, umso tiefer saß nach dem Treffen die Enttäuschung: "Die schlimmste Verschwendung meiner Zeit", schimpft einer, der dabei war. Die Strategie sei viel zu vage geblieben und eine Vision gar nicht erkennbar.
Eine Gruppe der Topleute sah sich anschließend zum Handeln gezwungen: Sie richtete ihre Bedenken an Strategiechef Sebastian Steinhäuser, einen engen Vertrauten Kleins. Der frühere BCG-Berater aber soll sich geweigert haben, die Kritik an den Vorstandschef heranzutragen. Intern heißt es, Klein fahre inzwischen häufiger mal aus der Haut. So wie sein Ziehvater, SAP-Gründer Hasso Plattner (78), der für cholerische Episoden berüchtigt ist. "Keiner traut sich mehr, Christian die Wahrheit zu sagen", sagt der frustrierte Manager.
Die Ernüchterung nach dem Führungstreffen in Florida ist symptomatisch. Die Stimmung kippt in Europas wichtigstem Technologiekonzern. In den oberen Leitungszirkeln sind viele genervt, vom schwierigen Geschäft genauso wie vom Chef und dessen Buddys.
Die Ikone SAP, lange Jahre das wertvollste Unternehmen im Dax, hat ihr Strahlen verloren. Die Investoren zweifeln schon länger, der Aktienkurs ist im Dauertiefflug. Und inmitten der wichtigsten Transformation der Unternehmensgeschichte spitzen sich nun auch die hausgemachten Probleme zu. Neben der schweren Umstellung des Softwaregeschäfts auf die Cloud und einer ausgetrockneten Innovationspipeline tun sich Abgründe in der Unternehmenskultur auf.
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