US-Tochter verkauft SAP kassiert 7,7 Milliarden US-Dollar für Qualtrics-Anteile

SAP-Chef Christian Klein schlägt die Beteiligung an Qualtrics wieder los. Die US-Tochter sorgte nicht für den erhofften Durchbruch in der Marktforschung. Zwei Finanzinvestoren zahlen für den 71-Prozent-Anteil 7,7 Milliarden US-Dollar.
Rechnet noch mal nach: SAP-Chef Christian Klein verkauft die noch unter seinem Vorgänger erworbene US-Datenanalyse-Tochter – und bekommt für den 71-Prozent-Anteil 7,7 Milliarden US-Dollar

Rechnet noch mal nach: SAP-Chef Christian Klein verkauft die noch unter seinem Vorgänger erworbene US-Datenanalyse-Tochter – und bekommt für den 71-Prozent-Anteil 7,7 Milliarden US-Dollar

Foto: Uwe Anspach / dpa

SAP verkauft seinen 71-Prozent-Anteil an der US-Marktforschungstochter Qualtrics an den US-Finanzinvestor Silver Lake und den kanadischen Pensionsfonds CPP Investments. SAP erhalte für den Anteilsverkauf rund 7,7 Milliarden US-Dollar (7,2 Milliarden Euro), teilte der Konzern am Montag in Walldorf mit. Mit dem Verkauf der 2018 eingekauften Datensammel- und Analysefirma richtet Vorstandschef Christian Klein (42) das Dax-Schwergewicht wieder stärker auf das Kerngeschäft mit Software zur Unternehmenssteuerung aus. SAP rechnet damit, dass der Verkauf in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen wird.

Die SAP-Aktie  legte zuletzt leicht zu. Händlern zufolge fiel das Geschäft wie erwartet aus. Pro Anteil zahlen Silver Lake und CPP Investments 18,15 US-Dollar. SAP nimmt damit ein Angebot aus der vorigen Woche an, es sei die attraktivste Offerte im Verkaufsprozess gewesen, hieß es. Es stehen noch behördliche Genehmigungen aus. Bei der Offerte wird Qualtrics insgesamt inklusive Schulden mit rund 12,5 Milliarden Dollar bewertet. Der Verwaltungsrat von Qualtrics hat dem Verkauf zugestimmt.

Erhoffter Durchbruch in der Marktforschung stellte sich nicht ein

Ende Januar hatte der Walldorfer Konzern bekannt gegeben, Qualtrics bei passenden Bedingungen verkaufen zu wollen. SAP hatte unter seinem damaligen Chef Bill McDermott (61) das Unternehmen 2018 für acht Milliarden US-Dollar gekauft. Ein Durchbruch in der Marktforschung, um den US-Rivalen Salesforce in seiner Domäne bei Vertriebs- und Kundenmanagement-Software anzugreifen, blieb aber aus. Bereits 2021 hatte SAP sich unter dem neuen Chef Christian Klein wieder etwas von der Tochter gelöst und sie in Teilen an die Börse gebracht. Mit dem Anteilsverkauf rund um den Börsengang hatte SAP nach damaligen Angaben bereits 2,4 Milliarden Dollar (heute 2,25 Millairde Euro) eingestrichen.

Der Verkaufspreis von 18,15 US-Dollar bedeutet zwar einen deutlichen Aufschlag zum Kurs, bevor die Verkaufsabsichten der Walldorfer bekannt wurden. Die Qualtrics-Aktie war aber über einen längeren Zeitraum schlecht gelaufen. SAP hatte die Firma im Januar 2021 für 30 Dollar die Aktie an die Börse gebracht, in den Monaten danach war der Kurs bis auf gut 49 Dollar geklettert, bevor es peu à peu bergab ging. Vor der Ankündigung der Verkaufspläne war das Papier nur noch gut 11 Dollar wert.

rei/dpa-afx
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