Tech-Krise Microsoft streicht 10.000 Jobs

Stellenabbau: Auch Software-Riese Microsoft ist von der Tech-Krise betroffen
Foto: JASON REDMOND / AFPMicrosoft hat einen weiteren großen Job-Abbau in der Tech-Branche angekündigt. Angesichts der schwierigen Marktbedingungen plant der Konzern laut eigenen Angaben vom Mittwoch, bis Ende des dritten Geschäftsquartals 2022/23 rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlassen. Das sind etwa fünf Prozent der Arbeitskräfte. Für diese und andere Maßnahmen fallen im zweiten Geschäftsquartal Aufwendungen von 1,2 Milliarden US-Dollar (1,1 Millairden Euro) an, wie es weiter hieß.
Die Microsoft-Aktien starteten mit moderaten Gewinnen in den Mittwochshandel. Zuvor hatte der Sender "Sky News" von bis zu 11.000 Stellen berichtet, die der Konzern streichen wolle.
Das Unternehmen will seine Quartalszahlen am 24. Januar vorlegen. Die steigende Inflation und die drohende Rezession machen der Technologiebranche zu schaffen. Nach Jahren des Wachstums bereiten sich Unternehmen wie der Onlineversandhändler Amazon und die Google-Muttergesellschaft Alphabet auf magere Jahre vor und setzen beim Personal den Rotstift an.
Amazon gab Anfang des Jahres bekannt, 18.000 seiner insgesamt 1,5 Millionen Beschäftigten entlassen zu wollen. Als Gründe nannte das Unternehmen die "unsichere" Wirtschaftsentwicklung sowie die zu schnelle Aufstockung von Personal zu Pandemie-Zeiten. Es ist der größte Personalabbau in der Geschichte des 1994 gegründeten US-Konzerns.
Auch in anderen Tech-Konzernen stehen harte Einschnitte an. Tesla-Chef Elon Musk gab bereits im Sommer vergangenen Jahres den Abbau von 10 Prozent der Stellen beim Elektroautobauer bekannt. Bei Twitter strich Musk nach der Übernahme sogar beinahe jeden zweiten Job. Auch bei der Facebook-Mutter Meta setzt CEO Mark Zuckerberg 13 Prozent der Mitarbeiter auf die Straße.
Ebenso tritt der SAP-Rivale Salesforce auf die Bremse. Salesforce hat in vier Jahren die Zahl seiner Mitarbeiter mehr als verdoppelt. Nun ist das Geschäft rückläufig. Vorstandschef Marc Benioff muss rund 7400 Stellen streichen. Der Jobabbau betrifft damit jeden zehnten Mitarbeiter des Unternehmens.