KI bei Suchmaschinen Ist Bing plus ChatGPT besser als Google?

Microsoft hat ein Update seiner Suchmaschine Bing vorgestellt, die künftig mit einer Weiterentwicklung des ChatGPT-Programms ausgestattet sein soll. Damit will der Konzern auch seinem Rivalen Google Konkurrenz machen.
Gamechanger: Microsoft-CEO Satya Nadella glaubt, dass die KI-Technologie von ChatGPT so ziemlich jede Software-Kategorie verändern wird

Gamechanger: Microsoft-CEO Satya Nadella glaubt, dass die KI-Technologie von ChatGPT so ziemlich jede Software-Kategorie verändern wird

Foto: JASON REDMOND / AFP

Satya Nadella (55), CEO von Microsoft, strebt danach, Googles Dominanz bei der Web-Suche zu brechen: Am Dienstag kündigte er ein Update bei Microsofts Suchmaschine Bing an, diese soll zukünftig mit einer Weiterentwicklung des öffentlich verfügbaren ChatGPT-Programms ausgestattet sein. Nutzer sollen dann mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Unterhaltungen mit der Suchmaschine führen können. Laut dem US-Technikportal "The Verge " launcht das Unternehmen das Update neben einer anderen Reihe von neuen KI-Features für seinen Webbrowser Microsoft Edge.

Während beim aktuell nutzbaren ChatGPT die Wissensbasis auf dem Stand des Jahres 2021 steckengeblieben ist, soll die Chat-Software von Bing auch über kürzlich stattgefundene Ereignisse oder Fahrpläne Bescheid wissen. Ein wichtiger Unterschied zu ChatGP soll auch sein, dass die Bing-Version Links zu Quellen anzeigen können wird. Dadurch sollen sich Nutzer selbst ein Bild von der Verlässlichkeit der Antworten machen können. Nutzer von Microsofts Suchmaschine Bing sollen bis zu 1000 Zeichen lange Anfragen in Textform eingeben und Antworten in ganzen Sätzen in einem Chat zurückbekommen können. Das gilt auch für komplexere Aufgaben: So ist die Suchmaschine beispielsweise in der Lage, grob eine Reise zu planen.

Microsoft investierte mehrere Milliarden Dollar in OpenAI und bindet Software der Firma auch in seine Office-Büroprogramme ein. Er glaube, dass die Technologie so ziemlich jede Software-Kategorie verändern werde, betonte Microsoft-Chef Satya Nadella. OpenAI-Chef Sam Altman (37) sprach vom "Beginn einer neuen Ära".

In den vergangenen Jahren hat es Bing nie geschafft, Google ernsthaft Konkurrenz zu machen: Google hält nach Angaben von Statcounter.com einen Marktanteil von knapp 93 Prozent weltweit, während Bing nur auf drei Prozent kommt. Google wird allerdings seinem Erzrivalen Microsoft, mit dem man vor allem im Cloud-Geschäft konkurriert, nicht kampflos das Feld überlassen.

Am Montag stellte Konzernchef Sundar Pichai (50) den Plan vor, seine seit Jahren entwickelte Software, die sich mit Menschen unterhalten kann, schrittweise für eine breitere Öffentlichkeit verfügbar zu machen, auch in der Web-Suche. Der Internet-Konzern zögerte bisher damit, seine Sprachsoftware zu veröffentlichen. Sowohl Google als auch Microsoft machen ihre Chat-Suche zunächst nur für einen kleinen Nutzerkreis verfügbar. Bei Microsoft ist die Funktion vorerst nur für Nutzer des Web-Browsers Edge zugänglich.

frm/dpa-AFX

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