Zweite Entlassungswelle Facebook-Mutter Meta will weiteren 10.000 Beschäftigten kündigen

Mark Zuckerberg vollzieht einen Stellenabbau im Namen der Effizienz
Foto: Carlos Jasso / REUTERSDer Facebook-Konzern Meta will in einer zweiten großen Entlassungswelle rund 10.000 Jobs streichen. Zudem sollen etwa 5000 offene Stellen nicht mehr besetzt werden, kündigte Gründer und Chef Mark Zuckerberg (38) am Dienstag an. Der Abbau werde sich über die kommenden Monate hinziehen, schrieb er in einer E-Mail an die Mitarbeiter und teilte Details zum Stellenabbau auch in einem Facebook-Post mit. Das Jahr 2023 hatte Zuckerberg zum "Jahr der Effizienz" ausgerufen. In diesem Rahmen verortet er auch den Stellenabbau.
Die Entlassungen sollen das mittlere Management betreffen, auch das Recruiting-Team ist betroffen. Im April sollen Jobkürzungen im Technologie-Bereich und im Mai auf der Business-Seite bekanntgegeben werden. Auch international sollen Jobs gestrichen werden.
Zuckerberg räumte in der am Dienstag veröffentlichten E-Mail an die Mitarbeiter ein, dass solche Umwälzungen in einem Unternehmen "Unsicherheit und Stress" erzeugten. Er hoffe, die Veränderungen so schnell wie möglich umzusetzen, damit man diese Zeit der Unsicherheit so schnell wie möglich hinter sich lassen könne. Ziel der Umbaupläne sei es, die Hierarchien flacher zu machen, Projekte mit niedriger Priorität einzustellen und das Tempo bei den Neueinstellungen zu bremsen.
Im November vergangenen Jahres hatte Meta bereits 11.000 Arbeitsplätze gestrichen, das waren damals rund 13 Prozent der Belegschaft. Zusammen mit der ersten Kündigungswelle sind nun 24 Prozent der Mitarbeiter entlassen worden. An der Börse kam die Nachricht der Jobkürzungen gut an: An der Wall Street stieg die Aktie zuletzt auf 4,40 Prozent.
Milliardenverluste durch das "Metaverse"
Meta spürt besonders die Zurückhaltung von Werbekunden, die stärker auf ihr Geld achten. Auch ist die App Tiktok ein starker Rivale im Kampf um Werbe-Dollar – und Apples Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone machten Anzeigen bei Facebook weniger effizient.
Trotz der neuen Sparsamkeit lässt sich Zuckerberg die umstrittene Entwicklung digitaler Welten unter dem Schlagwort "Metaverse" weiter viel Geld kosten. Die Sparte Reality Labs, in der das Geschäft mit virtueller Realität gebündelt ist, verbuchte im Schlussquartal einen operativen Verlust von mehr als vier Milliarden Dollar. Im gesamten Jahr 2022 addierte sich das operative Minus auf 13,7 Milliarden Dollar – bei einem Umsatz der Sparte von lediglich 2,16 Milliarden Dollar.
In den vergangenen Monaten haben zahlreiche US-Technologiekonzerne massive Stellenstreichungen beschlossen. Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat angekündigt, weltweit rund 12.000 Arbeitsplätze zu streichen. Der Softwareriese Microsoft will 10.000 Beschäftigte entlassen, der Onlineriese Amazon will mehr als 18.000 Jobs streichen. Technologiekonzerne sind durch die schlechte wirtschaftliche Lage zunehmend unter Druck geraten, Kosten einzusparen, unter anderem wegen wegfallender Werbeeinnahmen.