Schwaches Schlussquartal Auch IBM entlässt Tausende Mitarbeiter

Arvind Krishna: Der IBM-Chef arbeitet daran, den IT- und Beratungskonzern stärker auf das Cloud-Geschäft auszurichten
Foto: Brian Ach / AFPAls nächstes Schwergewicht der Tech-Branche baut der Computerkonzern IBM mehrere tausend Arbeitsplätze ab. Es gehe um ungefähr 3900 Jobs, also rund 1,5 Prozent der weltweiten Belegschaft, sagte IBM-Finanzchef James Kavanaugh (55) dem Finanzdienst Bloomberg . Zugleich sollen auch neue Mitarbeiter in Wachstumsbereichen eingestellt werden, wie er ankündigte.
Die Konzern-Erlöse stagnierten im abgelaufenen Quartal wegen eines schwächeren Wachstums der wichtigen Cloud-Sparte bei 16,7 Milliarden Dollar (15,3 Milliarden Euro), lagen damit aber etwas über den Erwartungen von Analysten. Der Gewinn wuchs unterdessen um 17 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Im gesamten vergangenen Jahr legten die Erlöse aus Cloud-Angeboten um 11 Prozent auf 22,4 Milliarden Dollar zu. Die Aktie gab im nachbörslichen Handel nach Vorlage der Zahlen zeitweise um rund 2 Prozent nach.
Fokus stärker auf Cloud-Geschäft
IBM-Chef Arvind Krishna (61) arbeitet daran, den IT- und Beratungskonzern stärker auf das Cloud-Geschäft auszurichten. IBM hatte sein großes und rückständiges Managed-Infrastructure-Geschäft, das nun unter Kyndryl firmiert, Ende 2021 ausgegliedert. Außerdem trennte sich das Unternehmen von seinem KI-Geschäft Watson Health und seinem Geschäftsbereich für Gesundheitsdaten und -analysen.
Die Kürzungen betreffen laut Kavanaugh die Mitarbeiter, die nach der Ausgliederung von Kyndryl und Watson Health verbleiben. Die Entlassungen werden das Unternehmen etwa 300 Millionen Dollar kosten.
Etliche andere Tech-Riesen hatten zuvor bereits massive Entlassungen angekündigt. Erst kürzlich gab Microsoft die Streichung von 10.000 Stellen bekannt, bei der Google-Mutter Alphabet sollen 12.000 Arbeitsplätze wegfallen, Musikstreaming-Riese Spotify reduziert die Belegschaft um 600 Stellen. Davor strich Amazon rund 18.000 Jobs, der Facebook-Konzern Meta kappte bereits im November 11.000 Stellen.