Erfolgreicher Jahresauftakt Deutsche Telekom erhöht Prognose

T-Mobile US bleibt das Zugpferd der Deutschen Telekom. Dank der erfolgreichen US-Tochter konnte der Bonner Konzern Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal weiter steigern. Nur das Großkundengeschäft T-Systems bereitet Telekom-Chef Höttges weiterhin Sorgen.
Will den Anteil an der erfolgreichen US-Tochter weiter erhöhen: Telekom-Chef Timotheus Höttges

Will den Anteil an der erfolgreichen US-Tochter weiter erhöhen: Telekom-Chef Timotheus Höttges

Foto: AFP

Die Deutsche Telekom blickt nach einem Ergebnisanstieg im ersten Quartal optimistischer auf das Gesamtjahr. "Das war ein starker Start ins neue Jahr", sagte Finanzvorstand Christian Illek (58) am Freitag. "Wir wachsen organisch weiter und sind deswegen in der Lage, unsere Prognose für 2022 anzuheben." Der Bonner Dax-Konzern rechnet nun beim bereinigten Betriebsergebnis (Ebitda AL) mit mehr als 36,6 Milliarden Euro. Bisher waren rund 36,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden. Im ersten Quartal kletterte das Ebitda AL um 6,8 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro, während der Umsatz um 6,2 Prozent auf 28 Milliarden Euro zulegte. Beides lag über den Prognosen von Analysten. Die Aktie  legte um 1,4 Prozent zu.

Der wichtigste Pfeiler im Geschäft der Bonner ist weiterhin die US-Tochter T-Mobile US. Auf dem umkämpften US-Markt mit den Platzhirschen AT&T und Verizon wurden rund 64 Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet. Inzwischen haben die Bonner ihren Anteil an T-Mobile US auf 48,4 Prozent ausgebaut und dafür von Softbank Aktien für 2,4 Milliarden Dollar gekauft, peilen aber laut Firmenchef Timotheus Höttges (59) "in Kürze" die Kontrollmehrheit an.

Zur Finanzierung könnte auch der Verkauf des Funkturmgeschäfts dienen, der Insidern zufolge inzwischen auf den Weg gebracht wurde. Demnach nimmt der Konzern Gebote für den Erwerb einer Mehrheit wie auch einer Minderheit entgegen. Laut früheren Aussagen von Insidern hätten die Vodafone-Tochter Vantage Towers, ein von KKR angeführtes Konsortium sowie Global Infrastructure Partners (GIP) an beiden Varianten Interesse. In der Zwischenzeit baute die Telekom das Betriebsergebnis des Funkturmgeschäfts um 10,2 Prozent auf 173 Millionen Euro aus und erhöhte die Zahl der Standorte nunmehr auf 40.500.

Gemessen am Betriebsergebnis und Neukundengeschäft lief es nahezu rund um den Globus erfolgreich. Weiter zu kämpfen hat allerdings das Großkundengeschäft T-Systems. Dank umfangreicher Einsparungen sprang zwar das Betriebsergebnis um 18 Prozent in die Höhe, allerdings ging der Umsatz leicht auf eine Milliarde Euro zurück. Positiv stimmte der Auftragseingang, der um 23 Prozent zulegte.

Intern für gute Stimmung dürfte die erst am Donnerstag erzielte Tarifeinigung mit der Gewerkschaft Verdi sorgen, wonach die Gehälter von rund 55.000 Beschäftigten in zwei Stufen um bis zu 5,2 Prozent angehoben werden. Verdi-Verhandlungsführer Frank Sauerland sprach von einem guten Ergebnis, dass Sicherheit und Perspektive für die Beschäftigten der Telekom schaffe.

mg/Reuters
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