Milliardendeal T-Mobile US kauft Ryan Reynolds' Mobilfunkmarke

Hollywood-Star Ryan Reynolds ist Anteilseigner von Mint Mobile und dürfte jetzt gut verdient haben
Foto: Richard Shotwell / Invision / APBeim größten Zukauf seit der Fusion mit Sprint verleibt sich T-Mobile den US-Mitbewerber Mint Mobile ein. Die US-Tochter der Deutschen Telekom kündigte am Mittwoch an, für die Mint-Mutter Ka'ena bis zu 1,35 Milliarden Dollar auf den Tisch legen zu wollen. manager magazin hatte bereits Ende Januar über den anstehenden Deal berichtet. Seinerzeit stand ein möglicher Übernahmepreis von rund einer Milliarde Dollar im Raum. Der endgültige Preis hänge von Ka'enas Geschäftsentwicklung ab, hieß es nun am Mittwoch. Der Betrag werde zu 39 Prozent in bar und zu 61 Prozent in Aktien bezahlt.
Die Transaktion habe voraussichtlich keinen Einfluss auf den Ausblick für 2023 oder den laufenden Aktienrückkauf. Sie werde sich leicht positiv auf den operativen Gewinn und den Cashflow auswirken. An der Börse kam der Zukauf gut an: Die Aktien von T-Mobile stiegen an der Wall Street gegen den Trend um 0,7 Prozent. Die im Dax notierten Papiere der Muttergesellschaft Deutsche Telekom markierten mit 21,95 Euro in einem extrem schwachen Umfeld zeitweise den höchsten Stand seit fast 22 Jahren - und standen damit leicht im Plus.
Mint, an dem der Schauspieler Ryan Reynolds (46) beteiligt ist, bietet Prepaid-Tarife an. Weil Verbraucher wegen der hohen Inflation den Gürtel enger schnallen, rechnen Experten mit einem kräftigen Wachstum in diesem Segment. Laut T-Mobile bleiben Mint Mobile und der ebenfalls zu Ka'ena gehörende Spezialist für Auslandsgespräche, Ultra Mobile, als Marken bestehen. Sie seien eine Ergänzung für die eigene Prepaid-Sparte Metro.
Darüber hinaus wolle T-Mobile die Marketing-Strategie, für die Mint bekannt sei, künftig im Gesamtkonzern nutzen, sagte T-Mobile-Chef Mike Sievert (53). Mint setzt bei seiner Werbung stark auf den Anteilseigner Reynolds. So hatte der unter anderem als Superheld "Deadpool" bekannte kanadische Schauspieler Mint-Kunden während der Pandemie eine Nachricht auf ihren Mobilboxen hinterlassen, dass sie nun unbegrenztes Datenvolumen nutzen könnten.