OpenAI Microsoft will zehn Milliarden Dollar in ChatGPT-Macher investieren

Microsoft soll seit Monaten mit OpenAI über eine Beteiligung verhandeln. Offenbar will sich der Softwarekonzern knapp 50 Prozent an dem Entwickler der Chatbot-Software ChatGPT sichern und plant dazu eine milliardenschwere Investition.
Hype um Chatbot: Durch die milliardenschwere Finanzspritze würde die Bewertung des ChatGPT-Entwickler OpenAI auf knapp 30 Milliarden Dollar steigen

Hype um Chatbot: Durch die milliardenschwere Finanzspritze würde die Bewertung des ChatGPT-Entwickler OpenAI auf knapp 30 Milliarden Dollar steigen

Foto: Jonathan Raa / NurPhoto / IMAGO

Microsoft plant offenbar eine milliardenschwere Beteiligung im Bereich künstlicher Intelligenz  (KI). Der Softwarekonzern wolle zehn Milliarden Dollar (9,31 Milliarden Euro) in OpenAI, den Entwickler der Chatbot-Software ChatGPT, investieren und sich damit 49 Prozent an dem Unternehmen sichern, berichtete die Agentur Bloomberg  am Dienstag unter Berufung auf Insider. Microsoft wollte sich zu diesem Thema nicht äußern. OpenAI war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

Ein entsprechender Vorschlag sehe vor, dass Microsoft über mehrere Jahre hinweg Geld in das Unternehmen investieren werde, heißt es in dem Bericht weiter. Die endgültigen Bedingungen könnten sich aber noch ändern, sagten Insider der Nachrichtenagentur. Microsoft und OpenAI hätten den Deal seit Monaten diskutiert.

Zuvor hatte die Website Semafor  ebenfalls unter Berufung auf Insider berichtet, dass sich neben Microsoft noch weitere Firmen als Wagniskapitalgeber an dem potenziellen Investment beteiligen würden. Die Bewertung von OpenAI würde durch die Zehn-Milliarden-Dollar-Spritze auf 29 Milliarden Dollar steigen.

Bereits vergangene Woche war bekannt geworden, dass Investoren wie Thrive Capital oder Founders Fund des Starinvestors Peter Thiel (55) über den Kauf von OpenAI-Anteilen verhandelten, der die Bewertung des KI-Spezialisten ebenfalls auf etwa 29 Milliarden Dollar anheben würde, wie das Wall Street Journal  berichtet hatte. Damit würde die Firma auf dem Papier zu einem der wertvollsten US-Start-ups werden, obwohl es derzeit nur geringe Einnahmen erzielt.

ChatGPT soll offenbar in Office-Anwendungen eingebunden werden

Um das von Tesla-Chef Elon Musk (51) und Tech-Unternehmer Sam Altman (37) gegründete Unternehmen OpenAI und dessen KI-Chatbot ist zuletzt ein regelrechter Hype entstanden. ChatGPT werden inzwischen gute Chancen eingeräumt, der weltgrößten Suchmaschine Google den Rang abzulaufen. Im Dezember vergangenen Jahres haben sich innerhalb von nur fünf Tagen mehr als eine Million Nutzer auf der Plattform angemeldet.

ChatGPT ist eine Software, die eine Konversation mit einem Menschen simuliert. So können Nutzer Fragen eintippen, auf die das Programm in natürlicher Sprache antwortet. Es kann aber auch auf Grundlage einiger Eckpunkte eigene Texte erstellen. Derzeit steht ChatGPT für alle kostenlos zum Testen zur Verfügung.

Microsoft hatte 2019 bereits eine Milliarde Dollar in OpenAI investiert. Das Unternehmen arbeitet daran, die KI, die hinter ChatGPT steckt, in seine Suchmaschine Bing einzugliedern. Angeblich will Microsoft das KI-Chatmodell ChatGPT auch in seine Office-Anwendungen einbinden. So könnte es Teil von Word, Powerpoint und Outlook werden und automatisch Texte und E-Mails erzeugen, heißt es in einem Bericht von der Website "The Information ".

dri mit Reuters
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