Bauteile für 5G-Datenfunk Apple vereinbart Milliardendeal mit Chiphersteller Broadcom

Der Techkonzern Apple hat mit dem Chiphersteller Broadcom einen milliardenschweren Vertrag über die Verwendung von in den USA hergestellten Halbleitern geschlossen. Im Rahmen der Vereinbarung werden die Unternehmen 5G-Funkkomponenten entwickeln.
"Glauben an die Zukunft Amerikas": Apple-Chef Tim Cook

"Glauben an die Zukunft Amerikas": Apple-Chef Tim Cook

Foto: Jeff Chiu / AP

Apple wird im Rahmen eines milliardenschweren Deals Teile für Kommunikations-Chips in den USA entwickeln und herstellen lassen. Die mehrjährige Vereinbarung mit dem Chipkonzern Broadcom umfasse unter anderem Bauteile für 5G-Funktechnik, wie der iPhone-Konzern am Dienstag mitteilte. Konkrete Angaben zum Volumen des Deals oder der Laufzeit gab es zunächst nicht.

Die iPhone-Modems zur Anbindung an den superschnellen 5G-Datenfunk kommen im Moment vom Chipkonzern Qualcomm. Apple werden aber schon seit Jahren Ambitionen nachgesagt, 5G-Technik im eigenen Haus zu entwickeln. Auch Qualcomm geht davon aus, das Modem-Geschäft mit Apple auf lange Sicht zu verlieren. Apple hatte bereits 2019 die Funkmodem-Sparte von Intel gekauft – und damit auch einen Entwicklungsstandort in München dazugewonnen.

Apple verwies bei der Ankündigung des Deals mit Broadcom auch auf das eigene Versprechen aus dem Jahr 2021, binnen fünf Jahren 430 Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Der Konzern sieht sich dabei auf Kurs. Apple-Chef Tim Cook (62) sprach am Dienstag von einem "unerschütterlichen Glauben an die Zukunft Amerikas", weswegen man die Investitionen in dem Land erhöhen werde.

Nur verhaltene Kursreaktionen

Die Aktien von Apple und Broadcom haben zunächst keine stärkeren Kursreaktionen auf die Nachricht des milliardenschweren Geschäfts gezeigt. Zuletzt notierten die Papiere von Apple 0,7 Prozent im Minus bei 172,92 US-Dollar. Die Titel von Broadcom stiegen um 1,5 Prozent auf 689,00 Dollar.

Die Entscheidung von Apple, bei der Entwicklung von 5G-Funkfrequenzkomponenten in den USA eng mit Broadcom zusammenzuarbeiten, sei ein weiteres Indiz für die Absicht des Konzerns, seine Lieferkette zu diversifizieren, kommentierte Technologie-Analyst Anurag Rana von Bloomberg Intelligence. Dies könnte ein erster Schritt sein, um sich von der Abhängigkeit von Qualcomm zu lösen, dem dominierenden Anbieter von Verbindungsteilen für Apple.

hr/dpa-afx

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