Elitekanzleien Shearman & Sterling fusioniert mit Allen & Overy

Die britische Magic Circle-Kanzlei Allen & Overy rettet Rivalin Shearman & Sterling mit einem Zusammenschluss. Erst vor zwei Monaten waren andere Fusionspläne der kriselnden US-Kanzlei plötzlich geplatzt.
Frankfurt am Main: In der hessischen Großstadt arbeitet noch ein kleines Team von Shearman, das Münchener Büro wechselte komplett zur Rivalin Morgan Lewis & Bockius

Frankfurt am Main: In der hessischen Großstadt arbeitet noch ein kleines Team von Shearman, das Münchener Büro wechselte komplett zur Rivalin Morgan Lewis & Bockius

Foto: Boris Roessler / dpa

Zwei Monate nach einer geplatzten Fusion hat die kriselnde US-Kanzlei Shearman & Sterling einen neuen Partner gefunden. Die Wirtschaftskanzlei fusioniert mit dem britischen Magic-Circle-Haus Allen & Overy. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Unternehmen  hervor. Zunächst hatte das Fachmagazin "Juve " darüber berichtet. Durch den Zusammenschluss entsteht unter dem Namen A&O Shearman eine Megakanzlei mit einem Gesamtumsatz von 3,4 Milliarden Dollar und weltweit 49 Büros, in denen fast 4000 Anwälte und etwa 800 Partner arbeiten.

Ende vergangenen Jahres hatte Shearman zunächst mit der britischen Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells über einen Zusammenschluss verhandelt. Doch die Gespräche scheiterten Anfang März.

Zeitgleich wurden mehrere Abgänge bei Shearman bekannt. Das gesamte Münchner Büro mit den Partnern Florian Harder, Jann Jetter und Florian Ziegler wechselten laut "Finance Magazin " zur US-Rivalin Morgan Lewis & Bockius. So verblieb nur ein kleines Team in Frankfurt um den Partner Dr. Thomas König. Shearman hatte erst im Jahr 2021 das Büro in München eröffnet. Auch in London verlor die US-Kanzlei mehrere Partner.

Adam Hakki, Senior Partner von Shearman & Sterling, betont in der gemeinsamen Presseerklärung, dass es bei diesem Zusammenschluss um mehr als nur um Größe gehe. "Es geht um gemeinsame Werte und Visionen. Jedes unserer Unternehmen wurde in einer der Finanzmetropolen der Welt geboren, und wir haben beide einen hervorragenden Ruf aufgebaut, der auf dem unerschütterlichen Engagement beruht, allen unseren Kunden Qualität zu bieten." Der Bedarf von Mandanten an globalen Elitekanzleien sei noch nie so groß gewesen wie heute, so Hakki. Durch den Zusammenschluss könne man den Bedürfnissen in einem immer komplexeren Umfeld besser nachkommen.

Allen & Overy beschäftigt derzeit etwa 590 Partner in mehr als 40 Büros weltweit. "Dieser Zusammenschluss bringt erhebliche Vorteile für unsere Mandanten und unsere Mitarbeiter mit sich. Für Allen & Overy bedeutet dies eine Verbesserung unserer Fähigkeit, Mandanten auf dem US-Markt zu betreuen, was seit Langem eine strategische Priorität ist, und stärkt den Kern unseres Geschäfts auf der ganzen Welt", sagt der Senior Partner von Allen & Overy, Wim Dejonghe.

dri

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