Pro
Die ökonomischen Argumente für Megafusionen basieren auf Größen- (Economies of Scale) und Verbundvorteilen (Economies of Scope). Deren Ursachen liegen in
System-Multiplikation: Ein System wird weltumspannend vielfach eingesetzt (zum Beispiel das Produktionssystem von Alcoa).
Netz-Effekte: Wo viele Kunden interagieren (Mobilfunk, Auktionen im Internet) steigen die Größenvorteile überproportional.
Abgleich F+E und Vertrieb: Gleichmä- ßige Auslastung großer Vertriebsorganisationen durch hohe Zahl und stetigen Fluss neuer Produkte (zum Beispiel Pharmaindustrie).
Rationalisierung: Abbau von Wasserköpfen, Doppelfunktionen, Kapazitäten.
Verteilung von Fixkosten: Angefallene Fixkosten werden auf viele Absatzeinheiten verteilt (teure IT, aufwändige Forschung).
Contra
Die Gegenargumente liegen stärker im Bereich der weichen, nicht rechenbaren Faktoren, zum Beispiel
Komplexität: Es entstehen nicht mehr steuerbare Gebilde, Beispiel: General Motors mit EDS und Hughes.
Kulturkonflikte: Kulturen passen nicht zusammen, Grabenkriege und große Reibungsverluste wie beim Zusammenschluss von Hypo- und Vereinsbank sind die Folge.
Selbstüberschätzung des Managements: "Wir kriegen das schon in den Griff", Beispiele: BMW mit Rover, früher Daimler mit AEG.
Unbeweglichkeit: Größere Gebilde werden bürokratischer, schwerfälliger und langsamer. Das widerspricht dem Gebot nach schnellen, marktorientierten Entscheidungen und flexiblen Strukturen.
Quelle: Simon Kucher & Partners - Strategy & Marketing Consultants, Bonn
Quelle: Simon Kucher & Partners - Strategy & MarketingConsultants, Bonn