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Segen oder Fluch?

Was für und was gegen Größe spricht
aus manager magazin 3/2000

Pro

Die ökonomischen Argumente für Megafusionen basieren auf Größen- (Economies of Scale) und Verbundvorteilen (Economies of Scope). Deren Ursachen liegen in

System-Multiplikation: Ein System wird weltumspannend vielfach eingesetzt (zum Beispiel das Produktionssystem von Alcoa).

Netz-Effekte: Wo viele Kunden interagieren (Mobilfunk, Auktionen im Internet) steigen die Größenvorteile überproportional.

Abgleich F+E und Vertrieb: Gleichmä- ßige Auslastung großer Vertriebsorganisationen durch hohe Zahl und stetigen Fluss neuer Produkte (zum Beispiel Pharmaindustrie).

Rationalisierung: Abbau von Wasserköpfen, Doppelfunktionen, Kapazitäten.

Verteilung von Fixkosten: Angefallene Fixkosten werden auf viele Absatzeinheiten verteilt (teure IT, aufwändige Forschung).

Contra

Die Gegenargumente liegen stärker im Bereich der weichen, nicht rechenbaren Faktoren, zum Beispiel

Komplexität: Es entstehen nicht mehr steuerbare Gebilde, Beispiel: General Motors mit EDS und Hughes.

Kulturkonflikte: Kulturen passen nicht zusammen, Grabenkriege und große Reibungsverluste wie beim Zusammenschluss von Hypo- und Vereinsbank sind die Folge.

Selbstüberschätzung des Managements: "Wir kriegen das schon in den Griff", Beispiele: BMW mit Rover, früher Daimler mit AEG.

Unbeweglichkeit: Größere Gebilde werden bürokratischer, schwerfälliger und langsamer. Das widerspricht dem Gebot nach schnellen, marktorientierten Entscheidungen und flexiblen Strukturen.

Quelle: Simon Kucher & Partners - Strategy & Marketing Consultants, Bonn

Quelle: Simon Kucher & Partners - Strategy & MarketingConsultants, Bonn

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