Zur Ausgabe
Artikel 3 / 43

Absteiger Schutzlos

Bei Siemens in Ungnade.
Von Eva Müller
aus manager magazin 7/2004

Den ersten Knick hatte die Karrierekurve von Erbil Kurt (39) vor gut einem Jahr erhalten. Im Sommer 2003 verlor der Geschichtswissenschaftler seinen Posten als Strategievorstand der T-Com-Sparte der Deutschen Telekom. Jetzt folgte der nächste Absturz. Kurt musste auch seinen Job als Leiter Strategisches Marketing bei der Siemens-Handy-Sparte ICM aufgeben.

Kurts Förderer Josef Brauner (54), bis vor kurzem noch T-Com-Chef, war es im vergangenen Jahr schwer gefallen, einen Job für den statusbewussten Jungmanager zu finden. Eine Position als Mitgeschäftsführer der Auskunftssparte DeTeMedien hatte Kurt als zu nachrangig abgelehnt. Im September brachte Brauner seinen Zögling endlich unter - beim wichtigsten Lieferanten der Telekom. Einen Job als Marketingchef des größten Siemens-Bereichs konnte Kurt nach außen als Karrieresprung verkaufen. Und dies, obwohl die Stabsstelle direkt unter ICM-Leiter Rudi Lamprecht (55) nicht im Vorstandsrang stand.

Doch ganz offenbar gelang es dem begabten Tennisspieler Kurt nicht, die Handy-Marke so richtig voranzubringen. Und an die dezente Siemens-Kultur mochte sich der Ex-Medienmann - einst Chefredakteur von CLT-Digital TV in Luxemburg - auch nicht gewöhnen.

Ob Zufall oder nicht: Kurz nachdem sein Beschützer Brauner Ende März beim Siemens-Großkunden Telekom den Vorstandssessel geräumt hatte, musste Kurt bei ICM gehen.

Um die ICM-Strategie kümmert sich jetzt George Appling (35), bislang für das missglückte Experiment mit den Xelibri-Mode-Handys zuständig. Das gesamte ICM-Marketing führt nun der Handy-Vermarkter Jens-Thomas Pietralla (35). Eva Müller

Zur Ausgabe
Artikel 3 / 43
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren