Konzern hebt Prognose an SAP übertrifft die Erwartungen bei Umsatz und Ergebnis

"Unsere Strategie geht eindeutig auf", gibt sich SAP-Chef Christian Klein sehr selbstsicher
Foto: DANIEL ROLAND / AFPSAP hat im abgelaufenen dritten Quartal deutlich mehr verdient als gedacht und erhöht den Geschäftsausblick. Im dritten Quartal kletterte das währungsbereinigte Ergebnis vorläufigen Zahlen zufolge um zwei Prozent auf 2,10 Milliarden Euro. Die Umsätze legten währungsbereinigt um fünf Prozent auf 6,84 Milliarden Euro zu. Analysten hatten zuvor mit einem deutlich schwächeren Anstieg gerechnet.
"Unsere Strategie geht eindeutig auf", erklärte Vorstandschef Christian Klein (41). "Wir erleben eine Rekordnachfrage nach unseren Anwendungen und unserer Plattform." Das Geschäft in der Cloud wird für den Oracle-Rivalen immer wichtiger. Der Nettogewinn sank dennoch um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr, vor allem weil mehr Geld für die aktienbasierte Vergütung der Mitarbeiter ausgegeben wurde.
Klein erhöhte nach dem guten Abschneiden die Finanzprognose für das laufende Jahr leicht. Im dritten Quartal war erneut die Software zur Nutzung über das Netz (Cloudsoftware) der Wachstumstreiber, nun rechnen die Walldorfer 2021 hier mit einem Umsatzplus von 16 bis 19 Prozent. Zuletzt standen 15 bis 18 Prozent Anstieg im Plan. Allein die durch die Cloud generierten Erlöse sollen 2021 auf 9,4 bis 9,6 Milliarden Euro steigen – ebenfalls mehr als bislang vorhergesagt. Jedoch ist SAP damit noch weit von seinem Ziel entfernt, die Cloud-Erlöse bis 2025 auf mehr als 22 Milliarden Euro zu steigern.
Mehr Firmenkunden sollen in die Wolke gehen
Das operative Ergebnis soll nun währungsbereinigt maximal um 2 Prozent sinken statt um 4 Prozent. Nach wie vor hält SAP im besseren Fall zu konstanten Wechselkursen einen Wert wie im Vorjahr für möglich.
Der Vorstand will das fast 50-jährige Unternehmen stärker auf die Cloud ausrichten und dafür das traditionelle Software-Geschäft mit Lizenzmodellen für serverbasierte Computerprogramme hinter sich lassen. Ein Programm zur Geschäftstransformation soll mehr der rund 400.000 Firmenkunden in die Datenwolke locken und sie zur Nutzung von gemieteten Anwendungen im Internet bewegen, was zu einer Verlagerung der Umsätze führt. Das Angebot stoße weiterhin auf eine hohe Nachfrage, teilte SAP mit.