Übernahmegespräche Pfizer nimmt Krebsspezialisten Seagen ins Visier

Pfizer spricht mit der Biotechfirma Seagen über eine mögliche Übernahme – mindestens 30 Milliarden Dollar müsste der Pharmariese für den Krebsspezialisten ausgeben. Doch vor Pfizer scheiterte schon ein anderer großer Wettbewerber mit diesem Versuch.
Krebsspezialist Seagen: Bereits der Pfizer-Wettbewerber Merck & Co. wollte Seagen übernehmen, scheiterte aber mit dem Versuch

Krebsspezialist Seagen: Bereits der Pfizer-Wettbewerber Merck & Co. wollte Seagen übernehmen, scheiterte aber mit dem Versuch

Foto: Dado Ruvic / Reuters

Der US-Pharmakonzern Pfizer hat offenbar ein Auge auf das Biotechnologie-Unternehmen Seagen geworfen. Gespräche über eine potenzielle Übernahme befänden sich noch in einer frühen Phase, berichtet das "Wall Street Journal"  (WSJ) am Montag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Mit dem Zukauf könnte Pfizer sein Angebot an Krebsmedikamenten verstärken. Aktien  von Seagen sprangen am Montag in den USA vorbörslich um gut 12 Prozent in die Höhe.

Seagen hat einen Marktwert von rund 30 Milliarden US-Dollar (rund 28 Milliarden Euro) und wird darauf voraussichtlich einen Aufschlag fordern. An Geld fehlt es Pfizer aber nicht: Der Konzern verfügt im Zuge seiner hohen Einnahmen unter anderem aus Verkäufen seines Corona-Impfstoffs derzeit über 23 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln. Eine Übernahme könnte dabei aber auf eine Reihe von Hürden, wie etwa kartellrechtliche Bedenken, stoßen, heißt es in dem Bericht weiter.

Laut dem "WSJ" befand sich Seagen im vergangenen Jahr in Gesprächen mit dem US-Konkurrenten Merck & Co. über eine Übernahme im Wert von mindestens 40 Milliarden US-Dollar. Der Deal kam jedoch nicht zustande. Bereits damals soll Pfizer Interesse an Seagen gezeigt haben.

Seagen verfügt über einige vielversprechende Krebstherapien. Deshalb würde eine Übernahme Pfizer helfen, sein Angebot an Krebsbehandlungen um eine Klasse von Wirkstoffen zu erweitern, die sich in Verbindung mit sogenannten Immuntherapien gegen einige der häufigsten Tumoren als vielversprechend erwiesen haben.

Pfizer ist mit rund 100 Milliarden US-Dollar Umsatz im vergangenen Jahr einer der weltgrößten Pharmakonzerne. Bis 2030 laufen zahlreiche Patente mit einem Umsatzvolumen von etwa 17 Milliarden Dollar ab. Pfizer wird dadurch deutliche weniger Erlöse einfahren. Die angestrebte Übernahme könnte diese Umsatzlücke zumindest teilweise. Seagen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von fast zwei Milliarden Dollar.

rei/DPA, Reuters
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