GSK trennt sich von Konsumgütersparte Glaxo-Spinoff gelingt größter Börsengang Londons seit zehn Jahren

Ab jetzt auf sich gestellt: Haleon koppelte sich vom Pharmariesen GlaxoSmithKline ab und startete am Montag allein an der Börse
Foto: HANNAH MCKAY / REUTERSDie Konsumgütersparte des britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) muss sich unter dem Kunstnamen Haleon seit Montag allein an der Londoner Börse bewähren. Die Aktien des Herstellers von Pflegeprodukten wie "Sensodyne"-Zahncreme und verschreibungsfreien Arzneimitteln wie "Voltaren"-Schmerztabletten starteten bei ihrem Börsengang mit 330 Pence in den Handel.
Das Unternehmen wird damit mit rund 31 Milliarden Pfund (rund 37 Milliarden Euro) bewertet, das ist deutlich weniger, als Analysten im Vorfeld veranschlagt hatten. Barclays hatte den Firmenwert auf 34 bis 48 Milliarden Pfund taxiert. Trotzdem ist Haleon der größte Neuzugang an der Londoner Börse seit mehr als einem Jahrzehnt. Die "neue GSK" ohne die Konsumgütersparte will sich nun auf verschreibungspflichtige Medikamente und Impfstoffe konzentrieren.
Die GSK-Aktionäre haben bei der Abspaltung eine Haleon-Aktie für jedes ihrer Papiere zusätzlich ins Depot gebucht bekommen. Größter Anteilseigner von Haleon ist der US-Arzneimittelkonzern Pfizer mit 32 Prozent. Er hatte sein Konsumgütergeschäft in GSK eingebracht und will seine Beteiligung nach und nach behutsam abschmelzen. GSK selbst reduzierte seinen Anteil mit der Abspaltung von 68 auf 14 Prozent.
Das britische Unternehmen war unter Druck von aktivistischen Investoren geraten, die auf einen Verkauf von Haleon gedrängt hatten. GSK ließ sich grundsätzlich darauf ein, wies eine 50 Milliarden Pfund schwere Offerte des britisch-niederländischen Konsumgüterriesen Unilever aber insgesamt dreimal als zu niedrig zurück. Die Konsumgütersparte erlöste zuletzt zehn Milliarden Pfund und steuerte damit fast ein Drittel zum gesamten Jahresumsatz von GSK bei.
Die GSK-Aktien eröffneten am Montag mit 1400 Pence, 319 Pence niedriger als am Freitag. Nach Handelsschluss am Montag wird der Preis aber kalkulatorisch angepasst, sodass er in etwa auf dem Niveau vor der Abspaltung landet. Damit soll etwa der Gewinn je Aktie vergleichbar bleiben, wie das Unternehmen mitteilt.