Hohe Mittelabflüsse Fehlschlag bei Corona-Impfstoff belastet Curevac noch immer

Zu Beginn der Pandemie war das Tübinger Unternehmen Curevac ein Hoffnungsträger, doch blieb letztlich bei der Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs hinter der Konkurrenz zurück. Dieser Fehlschlag belastet die Bilanz noch immer mit hohen Mittelabflüssen.
Teurer Fehlschlag: Ein Großteil der Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem weniger wirksamen Corona-Impftstoff sei im vergangenen Jahr beglichen worden

Teurer Fehlschlag: Ein Großteil der Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem weniger wirksamen Corona-Impftstoff sei im vergangenen Jahr beglichen worden

Foto: Sven Simon / imago images

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac erholt sich nur langsam vom Rückzug seines ersten Corona-Impfstoffkandidaten. Ein Großteil der Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem fehlgeschlagenen Präparat sei im vergangenen Jahr aber beglichen worden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Tübingen mit. In Zukunft rechnet der neue Chef Alexander Zehnder (77) mit weniger Mittelabflüssen dafür.

An der Börse kam dies nicht gut an. Die Aktie  gab ab Dienstagnachmittag um mehr als 2 Prozent nach.

Das Unternehmen hatte seinen ersten Impfstoffkandidaten gegen Corona wegen vergleichsweise geringer Wirksamkeit aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen. Damals machten Biontech und Moderna das Rennen um den Covid-19-Impfstoff.

Umsatz fällt nach Ende der Partnerschaft mit Boehringer Ingelheim

Curevac verzeichnete im vergangenen Jahr einen Verlust vor Steuern von gut 249 Millionen Euro (2021: rund 412 Millionen Euro). Der Umsatz ging im selben Zeitraum auf 67,4 Millionen Euro zurück. Das sind 35,6 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang sei vor allem auf die Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim 2021 zurückzuführen.

Auch gingen die Umsatzerlöse aus der Partnerschaft mit dem britischen Pharmakonzern Glaxosmithkline (GSK) zurück, mit dem Curevac seinen verbesserten Covid-Impfstoff der zweiten Generation entwickelt sowie an Grippe-Vakzinen arbeitet. Beide Projekte sollen nach ersten positiven vorläufigen klinischen Studiendaten noch 2023 in die nächsten Phasen der klinischen Prüfung gehen. Darüber hinaus erweiterte Curevac die Forschung im Bereich von Impfstoffen gegen Krebs.

Seit April sitzt Alexander Zehnder im Chefsessel der Biotechfirma. Er machte zuvor als Manager beim Schweizer Pharmakonzern Roche Karriere und verantwortete zuletzt beim französischen Unternehmen Sanofi weltweit den Bereich Onkologie. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Franz-Werner Haas (52) gab zum 31. März nach drei Jahren sein Amt ab.

dri/dpa
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