Impfstoff gegen Corona Wie Curevac eine Jahrhundertchance verspielt

Legendenbildung: Erst versprach Curevac-Großaktionär Hopp ein Corona-Vakzin für den vergangenen Herbst. Später wollte er den besten Impfstoff liefern. Angeheizt haben die Träumereien nur den Kurs.
Foto: Thomas Lohnes / Getty ImagesSie können den Artikel leider nicht mehr aufrufen. Der Link, der Ihnen geschickt wurde, ist entweder älter als 30 Tage oder der Artikel wurde bereits 10 Mal geöffnet.
Den ersten Annäherungsversuch startete Franz-Werner Haas (51) im vergangenen Sommer. Die Nummer eins der Tübinger Impfstoffhoffnung Curevac war auf der Suche nach Unterstützung. Ohne einen schlagkräftigen Partner, das muss Haas damals seit Wochen klar gewesen sein, würde er im Kampf um die Entwicklung des ersten Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus noch weiter zurückfallen. Jetzt sollte also Stefan Oelrich (53) helfen, Kopf der Pharmadivision von Bayer.
Die Leverkusener Traditionsadresse war keineswegs das erste Ziel des Curevac-Chefs. Die Gespräche mit dem Darmstädter Merck-Konzern waren zuvor ebenso ergebnislos geblieben wie der Versuch, mit dem britischen Impfstoffriesen GlaxoSmithKline ins Geschäft zu kommen, der sich im Juli mit einem Anteil von 10 Prozent eingekauft hatte.
Nun also Bayer. Am Stammsitz in Leverkusen herrschte ebenfalls erst wenig Begeisterung. Anfänglich sollte Bayer dabei helfen, den Curevac-Kandidaten CVnCoV reibungslos durch den Genehmigungsprozess zu schleusen. Eine Produktionskooperation stand zunächst nicht auf der Tagesordnung. Dazu kam es erst, als NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU; 60) darauf drängte. Schon im Juni 2020 hatte die Politik bei Curevac eingegriffen, als Berlin sich mit 343 Millionen Dollar an Curevac beteiligte .

Tübinger Pioniere: Curevac-Gründer Ingmar Hoerr (l.) legte die Grundlagen für die mRNA-Impfstofftechnologie. Sein Nachfolger Franz-Werner Haas tut sich schwer, daraus ein wirtschaftliches Erfolgsmodell zu bauen.
Foto: Sebastian Lock / Die Zeit / laifDass Bayer sich bislang weder mit Vakzinen noch mit der Technologie beschäftigt hatte, auf der Curevac sein Vakzin aufgesetzt hatte, spielte für Haas ganz offensichtlich keine große Rolle. Im Gegenteil, Bayer schien ihm der Partner zu sein, der Curevac den größtmöglichen Grad an Unabhängigkeit garantieren konnte.
Der Preis der Selbstbestimmung indes war hoch. Die Gespräche zogen sich. Mehrfach trafen sich Haas und Oelrich, über Zoom und im Berliner Pharma-Headquarter von Bayer. Anfang Januar war man sich endlich einig. Da hatte Haas die entscheidende Zulassungsstudie für sein Serum bereits in Auftrag gegeben, fünf Monate später als Moderna und Biontech, mitten in eine Phase hinein, in der sich das Umfeld der Pandemie genauso rasch wie radikal ändern sollte.
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