Nächster Abgang bei der Deutschen Bank Nun geht auch IT-Chefin Hammonds

Kim Hammonds mit Ex-Chef John Cryan
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Abgänge der Ära Achleitner: Was aus den Deutsche-Bank-Bossen wurde
Eigentlich lief ihr Vertrag noch bis 2019 - nun verlässt IT-Chefin Kim Hammonds die Deutsche Bank vorzeitig. Ihr Abschied hatte sich nach den Führungsrochaden der vergangenen Woche abgezeichnet. Hammonds scheide im gegenseitigen Einvernehmen zur Hauptversammlung am 24. Mai aus, teilte die Deutsche Bank am Mittwoch mit. Über ihre Nachfolge werde der Aufsichtsrat in Kürze nach Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden entscheiden.
Hammonds stand seit Monaten unter Druck. Die Managerin hatte bei einer internen Tagung des Konzerns gesagt, die Bank sei das "dysfunktionalste Unternehmen", für das sie je gearbeitet habe. Das sorgte bei Aktionären und Mitarbeitern für Kopfschütteln und Entsetzen. Kritiker hatten ihr schon vor den umstrittenen Äußerungen vorgeworfen, sie habe die Computersysteme nicht schnell genug modernisiert, die als Großbaustelle gelten. Der ehemalige Vorstandschef John Cryan hatte die IT des Instituts kurz nach seinem Amtsantritt 2015 öffentlich als "lausig" bezeichnet.
Hammonds entgegnete ihren Kritikern, unter ihrer Ägide sei die Zahl der IT-Systeme von 45 auf 32 reduziert worden, die deutlich stabiler liefen als früher. Das Ziel sind vier. Aufsichtsratschef Paul Achleitner lobte die Amerikanerin zum Abschied. "Kim Hammonds hat frischen Wind in die Bank gebracht - mit dem Blick von außen und viel Erfahrung mit organisatorischen Veränderungen."
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Hammonds kam 2013 zur Deutschen Bank und arbeitete zunächst als Co-Leiterin für Technologie und Betrieb. Im August 2016 stieg sie als IT-Chefin in den Vorstand auf. Vor ihrem Wechsel zur Deutschen Bank arbeitete sie fünf Jahre lang als IT-Chefin bei Boeing. Davor war sie beim Computerhersteller Dell sowie bei Ford.