Schaut bei Tui demnächst den Top-Managern auf die Finger: Daimler-Chef Dieter Zetsche
Foto: DPADaimler-Chef Dieter Zetsche soll Aufsichtsratschef beim Reisekonzern Tui werden. Am 1. Oktober 2018 soll er sein neues Amt antreten, teilte der Konzern am Dienstag mit. Die Hauptversammlung müsste ihn dafür im Februar in den Aufsichtsrat wählen, danach würde ihn der Aufsichtsrat zum Nachfolger von Klaus Mangold (74) bestimmen. Der bisherige Aufsichtsratschef wolle sein Amt dann niederlegen, heißt es in der Mitteilung weiter.
Mit dem Mandat bei der Tui bereitet sich Zetsche auf seine Zeit nach der operativen Führungsverantwortung bei Daimler vor. Dort läuft der Vertrag des 64-Jährigen als CEO des Konzerns und Chef der Pkw-Sparte Mercedes-Benz noch bis Dezember 2019. Die Vorbereitungen für die Zeit nach Zetsche laufen allerdings bereits, als mögliche Nachfolger werden Entwicklungschef Ola Källenius und Finanzchef Bodo Uebber gehandelt.
Bislang ist Zetsche außerhalb Daimlers laut offiziellen Angaben als Aufsichtsrat lediglich beim US-Software-Anbieter Veta Health aktiv, einem Start-up seiner Tochter Nora. Der TUI dürfte die enge Beziehung
zwischen dem aktuellen Amtsinhaber Mangold und Zetsche geholfen haben. Mangold war zwischen 1995 und 2003 Vorstand der damaligen DaimlerChrysler AG und führt seine Geschäfte weiterhin aus Stuttgart, Zetsche sitzt seit 1995 im Vorstand des führenden Herstellers von Premiumautos (Werbeslogan: "Das Beste oder nichts").
Seit elf Jahren führt Zetsche den Dax -Konzern mit einem Börsenwert von zuletzt gut 75 Milliarden Euro. Tui, bis 2008 ebenfalls Mitglied im Dax-30, war bis kurz nach ihrer Fusion mit ihrer britischen Tochter Tui Travel Ende 2014 im Nebenwerteindex MDax gelistet, ist jetzt Mitglied des FTSE-100 und hatte zuletzt einen Börsenwert von gut 9,3 Milliarden Euro.
"Mit Dr. Zetsche gewinnen wir einen hoch anerkannten Spitzenmanager für den Aufsichtsrat und für meine Nachfolge als Vorsitzender. Er verkörpert Internationalität und ein ausgeprägtes Gefühl für das Management herausragender Marken. Aufsichtsrat und Vorstand können von seiner umfassenden Erfahrung in einem internationalen Konzern-Umfeld profitieren", würdigt Mangold seinen Nachfolger in der Mitteilung.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes hatte es geheißen, die Tui-Aktie sei weiterhin im MDax notiert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
SAP-Vorstandssprecher Bill McDermott war 2016 der Spitzenverdiener unter den Dax-Chefs: Er kam inklusive Boni auf 13,77 Millionen Euro.
Sein Vorgänger Martin Winterkorn führte jahrelang jedes Gehaltsranking an, doch VW-Chef Matthias Müller muss etwas kleinere Brötchen backen. Mit 9,6 Millionen Euro kommt er immerhin noch auf Platz zwei.
Daimler-Boss Dieter Zetsche strich 7,7 Millionen Euro ein - Platz drei.
BMW bleibt auch beim Gehalt hinter VW und Daimler zurück: Harald Krüger bekam 7,6 Millionen Euro.
Der heimliche Gewinner ist Bernd Scheifele von Heidelberg Cement - er kam auf 7,2 Millionen Euro.
Siemens-Boss Joe Kaeser musste sich mit 7,1 Millionen Euro zufrieden geben.
Große Worte, großes Gehalt: Carsten Kengeter wollte die Deutsche Börse mit der Londoner zusammenführen. Der Plan scheiterte, doch Kengeter bekam trotzdem 6,2 Millionen Euro. Ende 2017 verlässt der den Konzern.
Rice Powell von Fresenius Medical Care ist in der Öffentlichkeit quasi unbekannt. Er verdiente knapp 6,2 Millionen Euro.
Stefan Oschmann vom Pharmakonzern Merck kam auf 5,8 Millionen Euro.
Der Herr über Nivea und Tesa: Mit 5,8 Millionen Euro landete Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich auf Platz zehn.
Die normalen Mitarbeiter können von solchen Gehältern nur träumen: Laut DSW-Studie kommt ein Vorstand bei Daimler oder BMW auf das 50-fache dessen, was der Konzern im Durchschnitt pro Mitarbeiter aufwenden muss.
Mercedes-AMG will einen Supersportwagen im Format des Bugatti Chiron auflegen. Daimler präsentierte zum Auftakt der IAA den Mercedes AMG Project One ...
Der Zweisitzer mit geschlossener Karosserie hat seine Wurzeln in Lewis Hamiltons Dienstwagen auf den Rennstrecken.
Das gilt insbesondere für den Antrieb, bei dem Mercedes einen nur 1,6 Liter großen, allerdings mit 11 000 Touren drehenden V6-Motor mit zwei E-Maschinen an den Vorderrädern, einem E-Motor im Heck und einem elektrischen Verdichter kombiniert.
So kommt der Hypersportwagen auf eine Leistung von mehr als 740 kW/1000 PS und beschleunigt den Angaben zufolge deshalb in weniger als sechs Sekunden von 0 auf 200 km/h. Das Spitzentempo soll jenseits von 350 km/h liegen.
Zwar nutzt das Coupé mit dem eigenwilligen Luftansaugstutzen auf dem Dach und der Längsfinne über dem Heck auch die gleichen Akkus wie ein Formel-1-Rennwagen. Doch mit Rücksicht auf den Verbrauch und die Ruhe der Nachbarn sind sie deutlich größer dimensioniert. Deshalb kann der Supersportwagen bis zu 25 Kilometer weit rein elektrisch fahren.
Zetsche und Hamilton auf der IAA: Neben dem autonomen Smart gab es bei der Daimler-Party dann doch noch was für die PS-Fraktion.