

Wie sieht es aus, das Flugzeug der Zukunft? Ist es größer als heute oder keiner? Fliegt es mit Kerosin, Biotreibstoff oder gar Strom?
Um all diese Fragen zu erörtern, braucht Airbus-Chef Tom Enders einen neuen Technik-Chef. Denn Jean Botti, der den Job zehn Jahre lang gemacht hat, wechselt zu Philips. Beim niederländischen Konzern soll der 58-Jährige das Medizingeschäft strategisch ausrichten.
Aufsehen hatte Botti zuletzt mit seinem Projekt eines elektrischen Airbus ("E-Fan") erlangt. Der Flugzeugbauer hat eine zweisitzige Maschine konzipiert, die mit Strom aus der Batterie fliegt. "Seinen Eintrag in die Geschichtsbücher der Luftfahrt hat sich Jean als 'Vater des elektrischen Fliegens' auf jeden Fall gesichert", zitiert das Fachportal "Aerosieger" Enders.
Aufbauend auf Bottis E-Fan, plant Airbus weitere Elektroflieger. Im Jahr 2019 soll ein viersitziger Batterieflieger mit Kerosin-Reichweitenverlängerer kommen. Der E-Fan selbst soll im kommenden Jahr in Serie gehen. Als Kunden kommen laut Airbus unter anderem Flugschulen infrage.
Sehen Sie in unserer Bildergalerie, welche Elektro-Flugzeuge die Luftfahrt revolutionieren könnten.
E-Fan (Airbus): Der europäische Luftfahrtkonzern sorgte mit dem Jungfernflug des Zweisitzers im April 2014 für Furore. Die Maschine (Motorleistung: 60 Kilowatt, Höchstgeschwindigkeit: 220 Stundenkilometer, Reichweite: 60 Minuten Flug) soll nur der Auftakt für weitere Elektromodelle bei Airbus sein. In zehn bis 20 Jahren könnte ein Regionaljet mit 90 Sitzen abheben, der auf der Technik basiert, so Airbus.
eSpyder (GreenWing International): Die Maschine wurde zunächst als Bausatz für Enthusiasten verkauft und hob 2009 zum ersten Mal ab. Der 24-Kilowatt-Einsitzer aus den USA erreicht etwa 90 Stundenkilometer und bleibt 60 bis 90 Minuten in der Luft.
Icaro 2000 Trike: Der Drachenflieger wurde von Hängegleiter-Weltmeister Manfred Ruhmer entwickelt und verfügt über einen Zehn-Kilowatt-Antrieb.
Arcus-E (Schempp-Hirth Flugzeugbau): Das Segelflugzeugt mit einer Spannweite von 20 Metern gilt als das erste elektrische seiner Art (Motorleistung: 42 Kilowatt, Speicher: Lithium-Ionen-Batterien). Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 280 Stundenkilometer.
Cessna 172: Der US-Herseller von Sport- und Geschäftsflugzeugen entwickelte die Maschine 2010, einige Testflüge sind dokumentiert. Ein wesentlicher Anreiz waren die vergleichsweise geringen Lärmemissionen eines Elektrofliegers. Später ist es still um die Maschine geworden.
Elektra One Solar (PC-Aero): Das einsitzige Fluggerät ist laut Herstellerangaben das erste "seriennahes Solar-Elektro-Flugzeug". Die Reisegeschwindigkeit beträgt 140 Stundekilometer. Dank Solarmodulen und Lithium-Ionen-Batterien liegt die maximale Reichweite bei 1000 Kilometern, die maximale Flugdauer bei acht Stunden.
Taurus Electro G2 (Pipistrel): Der Segelflieger des slowenischen Herstellers ist dank des 40-Kilowatt-Elektromotors in der Lage selbst zu starten. Laut Hersteller ist das Flugzeug der erste Elektro-Zweisitzer am Markt (seit 2011).
ElectroLight 2 (Electravia): Eine Lithium-Polymer-Batterie mit 5,55 Kilowattstunden Speicherkapazität ist das Herzstück des Fliegers aus Frankreich. Er erreicht Höhen von etwa 3000 Metern und eine Geschwindigkeit von 90 Stundenkilometern.
Volta Volare GT4: Das aus Carbon handgefertigte Flugzeug wartet mit einigen Superlativen auf. So soll der Flieger aus Oregon (USA) fast 500 Kilometer weit kommen, als Hybrid-Variante sogar 1600. Die Serienfertigung lässt allerdings noch auf sich warten.
APEV Pouchelec: Das von französischen Enthusiasten gebaute Elektroflugzeug erreicht eine Fluggeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern. Die beiden großen Aluminiumflügel halten das nur 140 Kilogramm schwere Fluggerät 30 Minuten in der Luft.
eUP Green1: Der Motorsegler aus Kanada startete erstmals im Dezember 2012. Die 3,9-Lithium-Polymer-Batterie und der 19-Kilowatt-Motor ermöglichen ein Flugstunde (im Gleitflug ohne Motor auch länger).