Rückversicherer optimistisch
Munich Re verspricht steigende Gewinne - und Dividenden
Die Corona-Krise zwang auch den Rückversicherer Munich Re zu Zugeständnissen. Für die kommenden Jahre gibt sich der Vorstand aber wieder optimistisch - zum Wohle auch der Aktionäre.
Will Gewinne steigern: Munich-Re-Chef Joachim Wenning
Foto: Alexander Heinl/ dpa
Der Rückversicherer Munich Re will nach den schweren Belastungen durch die Coronakrise den Gewinn in den nächsten fünf Jahren kräftig steigern. Bis 2025 soll der Nettogewinn je Aktie im jährlichen Schnitt um mindestens 5 Prozent wachsen, sagte Vorstandschef Joachim Wenning (55) am Dienstag in München.
Den Aktionären versprach der Weltmarktführer in der Rückversicherung eine Art Dividendengarantie: Diese soll ebenfalls um 5 Prozent pro Jahr steigen und selbst in schwierigen Jahren mit hohen Schäden niemals gekürzt werden. Auch in Sachen Frauenförderung und Umweltschutz haben sich Wenning und seine Kollegen neue Ziele verordnet. Bis 2025 sollen 40 Prozent aller Managementpositionen unterhalb des Vorstands mit Frauen besetzt werden.
Die Munich Re hatte für das laufende Jahr ursprünglich einen Gewinn von 2,8 Milliarden Euro angepeilt, dieses Ziel aber im Frühjahr wegen der absehbar hohen Versicherungsschäden gestrichen. Allein in der Rückversicherungssparte muss der Konzern in diesem Jahr coronabedingte Schäden von voraussichtlich 3,4 Milliarden Euro schultern. Wenning will das Gewinnziel von 2,8 Milliarden Euro nun im kommenden Jahr erreichen - trotz weiterer Belastungen infolge der Pandemie.
In den nächsten fünf Jahren will die Munich Re bei ihren Kapitalanlagen die Investitionen in Kohle, Öl und Gas schrittweise reduzieren. Zwischenziel ist eine Reduktion der CO2-Nettoemissionen im Anlageportfolio um 25 bis 29 Prozent bis zum Jahr 2025. 2050 soll es keine Kapitalanlagen in fossile Energien mehr geben.
Was die eigentlichen Versicherungen betrifft, will der Konzern seine Geschäfte mit der Kohlebranche bis 2025 um 35 Prozent reduzieren, Ziel für 2040 ist null. Bereits derzeit versichert Munich Re keine neuen Kohlekraftwerke beziehungsweise -minen und keine Anlagen zur Ölsandgewinnung mehr.