Konjunktur
"Der Jobabbau wird zum Stillstand kommen"
Die deutsche Wirtschaft wird 2006 nach Schätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) um 1,5 Prozent wachsen. Die Investitionskonjunktur sei angelaufen, so IW-Direkor Michael Hüther. Dies habe auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.
Köln - Da der Konsum noch nicht deutlich genug zulege, werde sich das Wachstum nicht positiv auf die Zahl der Arbeitslosen auswirken. Der Abbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung werde aber wohl zum Stillstand kommen, erwartet Hüther.
Der IW-Chef rechnet damit, dass vom Ölpreis keine großen zusätzlichen Belastungen für die Wirtschaft ausgehen. Der Preisanstieg sei durch die Nachfrage bedingt und daher eingebettet in eine dynamische Weltwirtschaft. Hüther erwartet von der Europäischen Zentralbank zwar leichte Zinsanhebungen, die Frage der Inflation sei aber eher nachrangig.
Deutliche Vorzieheffekte erwartet
Die Konjunktur wird nach Ansicht Hüthers im kommenden Jahr auch durch einige Maßnahmen der Bundesregierung unterstützt. Hierzu zählten die degressiven Abschreibungen, Bürokratieabbau und die bessere steuerliche Anrechnung von Handwerkerrechnungen.
Zudem werde es wegen der 2007 kommenden Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent im Konsumbereich deutliche Vorzieheffekte geben. Zugleich müsse man aber beachten, dass die höhere Mehrwertsteuer 2007 den Konsum mit rund 24 Milliarden Euro belasten werde, warnte Hüther.