Anteil erhöht Klaus-Michael Kühne wird größter Lufthansa-Aktionär

Das Flugchaos ärgert nicht nur die Fluggäste, auch die Mitarbeiter schlagen Alarm. Die Aktie leidet erheblich unter der Situation. Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne hat die Gunst der Stunde genutzt und seinen Anteil an der Airline deutlich erhöht.
Die Ruhe im Sturm: Unternehmer Klaus-Michael Kühne wird größter Lufthansa-Aktionär

Die Ruhe im Sturm: Unternehmer Klaus-Michael Kühne wird größter Lufthansa-Aktionär

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Christina Sabrowsky/ dpa

Bei der Lufthansa ist der Streit um das Flugchaos und schlechte Arbeitsbedingungen als Ergebnis des harten Sparkurses in der Pandemie voll entbrannt. In einem Brandbrief zeichnen Arbeitnehmervertreter ein verheerendes Bild von dem Unternehmen. Mitten in diesen Sturm stockt der Großaktionär und Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne (85) seinen Anteil bei der Lufthansa deutlich auf.

Wie aus einer Stimmrechtsmitteilung vom späten Mittwochabend hervorgeht, hält seine Gesellschaft Kühne Aviation (KA) jetzt 15,01 Prozent an der Fluggesellschaft, nach bisher 10 Prozent. Damit hat Kühne den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesrepublik Deutschland als größten Anteilseigner abgelöst. Der Bund hält 14,1 Prozent des MDax-Konzerns. Der WSF muss aber nach der erfolgten Rückzahlung der staatlichen Direkthilfen durch das Unternehmen, die in der Corona-Krise notwendig geworden waren, seine Anteile bis Oktober 2023 wieder abgeben.

Die Aktie der Lufthansa , die im vergangenen Halbjahr mehr als 22 Prozent ihres Wertes verloren hat, notierte am Donnerstag mit 3 Prozent im Plus.

Die Aufstockung durch Kühne überrascht nicht. Seine Gesellschaft Kühne Aviation (KA) hatte laut einer Pflichtmeldung der Lufthansa vom Mai mit Überschreiten der 10-Prozent-Schwelle bereits erklärt, dass sie mit der Investition strategische Ziele verfolge und weitere Zukäufe in den nächsten zwölf Monaten nicht ausschließe. Einen Sitz im Aufsichtsrat würde der Großaktionär annehmen und eine geeignete Persönlichkeit benennen, hieß es.

Kühne ist Mehrheitsaktionär des Logistikkonzerns Kühne + Nagel und Großaktionär der Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd. Der Unternehmer könnte es laut Branchenbeobachtern vor allem auf das lukrative Frachtgeschäft der Lufthansa abgesehen haben. So investierten einige große Reedereien, die in der Corona-Pandemie dank hoher Frachtraten viel Geld verdienten, zuletzt in den Luftfrachtbereich.

rei/DPA
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