Xing-Gehaltsstudie 2019 Lieber mehr Sinn als mehr Geld

Gehälter: Eine neue Studie von Xing gibt Aufschluss über Verteilung und Zufriedenheit
Foto: Sean Gladwell / Getty ImagesEinen Job, der Erfüllung bringt und sinnstiftend ist - dafür würde die Hälfte der in einer Xing-Studie befragten Arbeitnehmer auch finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Für die Studie wurden mehr als 17.000 aktive Mitglieder des Karrierenetzwerks in Deutschland sowie jeweils mehr als 2500 Nutzer in Österreich und der Schweiz zu Arbeitsvergütung und Arbeitsbedingungen befragt. Ausgenommen waren Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst und Beamte, Gründer und Inhaber, Selbstständige, Freiberufler, Arbeitnehmer im Ruhestand, Studenten und Erwerbslose.

Überblick: So viel verdienten die Dax-Chefs im vergangenen Jahr
Jeder zehnte der Befragten gab an, dass er für eine sinnstiftende Tätigkeit den Arbeitgeber wechseln würde; jeder vierte Befragte (in Österreich jeder Fünfte) ist nach eigenen Angaben derzeit konkret auf der Suche nach einem neuen Job. Jeder Zweite hat in den vergangenen fünf Jahren seinen Arbeitsplatz gewechselt, mehr als jeder Zehnte sogar zweimal.
Gehälter nach Branchen
Branche | Durchschnitt in Euro |
---|---|
Immobilien | 88.040 |
Pharma und Medizintechnik | 83.267 |
Versicherungen | 79.816 |
Banken und Finanzdienstleistungen | 78.818 |
Automobil und Fahrzeugbau | 78.161 |
Industrie und Maschinenbau | 78.091 |
Beratung und Consulting | 77.879 |
Energie, Wasser und Umwelt | 73.739 |
Internet und Informationstechnologie | 73.570 |
Telekommunikation | 72.063 |
Transport und Logistik | 70.605 |
Gesundheit und Soziales | 67.596 |
Konsumgüter und Handel | 65.982 |
Architektur und Bauwesen | 65.793 |
Medien und Verlage | 64.935 |
Wirtschaftsprüfung, Steuern und Recht | 61.750 |
Personaldienstleistungen | 58.867 |
Öffentlicher Dienst, Verbände und Einrichtungen | 56.142 |
Marketing, PR und Design | 54.730 |
Tourismus und Gastronomie | 53.807 |
Erziehung, Bildung und Wissenschaft | 47.054 |
Quelle: Xing Gehaltsstudie 2019
Arbeiten im Homeoffice ist beliebt: Fast neun von zehn der Xing-Nutzer tun das, sofern ihr Arbeitgeber ihnen die Möglichkeit dazu einräumt (in Österreich allerdings nur die Hälfte). Und nicht wenige Arbeitgeber gehen diesen Schritt: In Deutschland ist es gut die Hälfte, in der Schweiz knapp zwei Drittel und in Österreich knapp die Hälfte. Von denjenigen, die bisher kein Homeoffice nutzen können, wünschen es sich mehr als zwei Drittel.

Frauen bekommen viel weniger: Gehälter nach Branchen und Geschlecht
Foto: Grafik: XingÜberstunden sind in deutschen Betrieben gang und gäbe. Rund vier von fünf der befragten Xing-Nutzer gaben an, mehr zu arbeiten als vertraglich vereinbart; knapp die Hälfte erhält dafür nach eigenen Angaben keine Vergütung. So wundert es nicht, dass auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Gehalt nicht allzu hoch ist: Nur rund jeder Zweite ist glücklich damit (in der Schweiz liegt die Quote mit 57 Prozent etwas höher). Ein Viertel (Schweiz: ein Fünftel) der unzufriedenen Nutzer in Deutschland und Österreich glaubt, dass die Kollegen trotz gleicher Rolle mehr verdienen.

Gehälter nach Bundesländern: Am meisten Geld gibt es in Hessen
Foto: Grafik: XingZwei Drittel der befragten Xing-Nutzer fänden eine Gehaltsobergrenze gut, die Hälfte würde gern das Gehalt sowie Gehaltserhöhungen von Kollegen und Vorgesetzten mitbestimmen. Das Bruttodurchschnittsgehalt von Fach- und Führungskräften liegt der Xing-Studie zufolge inklusive Boni, Weihnachts- und Urlaubsgeld bei 70.754 Euro.
(Hier geht es zur Gehaltsstudie vom Vorjahr.)
Die Vergütung staffelt sich stark nach Bildungsabschluss: Mit einer Promotion in der Tasche lag das Durchschnittsgehalt bei 101.534 Euro, mit einem Hauptschulabschluss lediglich bei 50.973 Euro - wohlgemerkt, der befragten Xing-Nutzer. Nach dem Bachelor sind es immerhin 69.613, nach Master oder zweitem Staatsexamen 81.143 Euro.