

Wie sehr legen sich Mitarbeiter für ihr Unternehmen ins Zeug, wieviel arbeiten sie und wie zufrieden sind sie mit ihren Jobs? Das ermittelt der Global Talent Monitor, eine vierteljährlich erscheinende, repräsentative Studie des Analysehauses CEB, das zum IT-Research- und Beratungsunternehmen Gartner gehört.
In der jüngsten Auswertung für das vierte Quartal 2017 zeigt sich für Deutschland: Hier Beschäftigte legen sich, global gesehen, überdurchschnittlich ins Zeug. 16,2 Prozent der Befragten berichten, dass sie freiwillig "sehr deutlich über das erwartete Maß hinaus" arbeiten. Im internationalen Schnitt sind es 15,8 Prozent. In Ländern wie den USA, Australien, Kanada und der Schweiz liegen die entsprechenden Zahlen allerdings noch deutlich über dem deutschen Wert.
Was Arbeitnehmern wichtig ist: Das Gehalt kommt erst an sechster Stelle
Weitere 40 Prozent der deutschen Angestellten zeigen eine "etwas höhere Anstrengung als gefordert". Diese Ergebnisse basieren auf der Selbsteinschätzung der Befragten sowie auf deren Absicht, im Unternehmen zu bleiben, und die Einstellung gegenüber ihrem Job. Im Vergleich zur jüngsten Befragung haben sich die Engagement-Werte nach oben entwickelt. Rund 42 Prozent erfüllen die geforderten Leistungen, weniger als zwei Prozent sind "Underperformer".
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Knapp 9 Prozent der Arbeitnehmer sind wechselwillig, gut 10 Prozent tendieren nur gering zu der Absicht, bei ihrer bisherigen Firma zu bleiben - macht rund ein Fünftel der Belegschaft, die geistig schon auf dem Sprung ist. "Angesichts der Tatsache, dass sich nur 16,2 Prozent der Mitarbeiter in Deutschland über das erwartete Maß hinaus engagieren, müssen sich Führungskräfte darauf konzentrieren, diese Leistungsträger zu halten", sagt Daniel Dirks, Consulting Director EMEA bei Gartner.
Ein Hebel dafür sind Belohnungen; dabei zeigte sich, dass die befragten Mitarbeiter in Deutschland am zufriedensten mit dem Urlaub und am wenigsten zufrieden mit den Ruhestandsleistungen sind. Auf die Frage nach ihren beruflichen Möglichkeiten waren die Arbeitnehmer in Deutschland mit der Stabilität am zufriedensten und mit den zukünftigen Karrierechancen am wenigsten zufrieden. 44 Prozent der Beschäftigten in Deutschland gaben an, mit der Stabilität zufrieden zu sein, während nur 27,4 Prozent der Arbeitnehmer mit zukünftigen Karrierechancen zufrieden waren.
An der Umfrage hatten rund 21.000 Angestellte aus mehr als 40 Ländern teilgenommen, darunter 1250 aus Deutschland.
Was macht Firmen besonders attraktiv für Arbeitnehmer und welche Faktoren sind wichtiger als andere? Das ermittelt der Global Talent Monitor, eine vierteljährlich erscheinende, repräsentative Studie des Analysehauses CEB, das zum Research- und Beratungsunternehmen Gartner gehört. Hier sind die Top-Ten-Kriterien in der Übersicht. Befragt wurden 1250 Arbeitnehmer in Deutschland, hier lesen Sie, wieviel Prozent davon jeweils den betreffenden Punkt als wichtig einstuften (Mehrfachnennungen waren möglich).
Rang 10: Entwicklungsmöglichkeit (15 Prozent)
Rang 9: Ruhestandsleistungen (18 Prozent)
Rang 8: Anerkennung (19 Prozent)
Rang 7: Zukünftige Karrierechancen (21 Prozent)
Rang 6: Gehalt (21 Prozent)
Rang 5: Urlaubsanspruch (27 Prozent)
Hier gibt es vergleichsweise gute Noten: International sind 41,7 Prozent der Beschäftigten zufrieden mit ihrer Urlaubsregelung, in Deutschland sind es mit 47 Prozent fast die Hälfte.
Rang 4: Stabilität rund um den Arbeitsplatz (32 Prozent)
Rang 3: Respektvoller Umgang miteinander im Unternehmen (33 Prozent)
Fast die Hälfte der Deutschen (48,7 Prozent) sind zufrieden mit dem Gemeinschaftsgefühl in ihrer Firma, und mehr als die Hälfte (51,4 Prozent) findet, dass man mit netten Kollegen zusammenarbeitet. Im internationalen Vergleich ein guter Wert, dort sind es nur 40,8 (Gemeinschaftsgefühl) beziehungsweise 39,3 Prozent (nette Kollegen).
Rang 2: Ein passender Standort (46 Prozent)
Rang 1: Work-Life-Balance (54 Prozent)
Im internationalen Vergleich sind 40.6 Prozent der Arbeitnehmer mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden, in Deutschland trifft das nur für 35,4 Prozent zu.