Die Psychologin Ilona Bürgel zählt zu den führenden Vertretern der Positiven Psychologie im deutschsprachigen Raum. Sie will aufzeigen, wie der Spagat zwischen Lust auf Leistung und Erhalt der eigenen Ressourcen gelingen kann. Nach 15 Jahren in Führungspositionen ist sie heute Referentin, Beraterin, Autorin und Kolumnistin. Ilona Bürgel lebt und arbeitet in Dresden und im dänischen Århus. Hier geht es zu ihrer Website.
In den meisten Unternehmen gibt es rund um den Jahreswechsel die neuen Zielkriterien. Manchmal individuelle, manchmal für die Teams. Gemeinsam ist meist, dass sie höher sind als im letzten Jahr. Erfolgreich zu sein führt dazu, noch erfolgreicher sein zu wollen. Auch privat sind wir ähnlich unterwegs. Das scheint so normal, dass wir es gar nicht mehr in Frage stellen. Ich möchte Ihnen die Fürs und Widers veranschaulichen und eine Lanze für das Glück brechen.
Zunächst einmal stellt sich die Frage, woran wir unseren Erfolg messen. In unserer Kultur sind gängige Kriterien am Einkommen, Verkaufszahlen, Titel, Veröffentlichungen, Preisverleihungen. Abgesehen davon, dass wir in einer Zeit des ständigen Wandels leben und auch Erfolgskriterien sich wandeln, ist Erfolg schwer vorhersehbar.
Natürlich können wir von klein auf fleißig lernen und üben, damit wir gute Noten bekommen, die uns dann ein bestimmtes Studium oder Lehre ermöglichen. Später folgen vielleicht weitere Qualifikationen, ein Doktortitel, die zu einem angestrebten Job führen. Sind wir in ihm erfolgreich - was anhand von Zahlen und Feedbacks gemessen wird - steigen wir auf der Karriereleiter weiter nach oben.
Selbständige müssen sich einerseits immer wieder neu definieren und ihre Talente leben - andererseits suggerieren viele neue Marketing- und Selbstoptimierungstheorien, dass alles und immer mehr möglich ist. Wenn man sich nur richtig positioniert, ein Kundenbedürfnis einzigartig erfüllt, ein eigenes Buch auf dem Markt platziert und Beiträge veröffentlicht. Schon schießt die Karriere - angeblich! - durch die Decke.
Hier sind, pünktlich zum neuen Jahr, sieben Thesen, die Sie für sich prüfen sollten - um dann die richtigen Prioritäten zu setzen::
Investieren Sie in Glück und Erfolg gleichzeitig, indem Sie in sich investieren, in Ihr Wohlbefinden und Ihre Lebensfreude. Freude ist mein Erfolgskriterium: Sie macht stets glücklich. Freude kann ich selbst beeinflussen: durch meine Wahl, was und wie ich es tue. Durch meine Haltung und meine Selbstfürsorge, um körperlich und geistig in einem Zustand zu sein, der Freude leichter möglich macht. Die Freude, dass der Himmel blau ist und mir jemand ein Lächeln schenkt, bekomme ich gratis dazu. Ich muss nur die Augen dafür öffnen. Ich weiß außerdem: mit Freude und im Glück zu arbeiten, wird zu anderen Ergebnissen führen. Egal, was das neue Jahr bringt, wir haben immer uns. Darauf können wir setzen.
Erfolg ist eine Droge für das Gehirn und macht eher abhängig als glücklich
Schaut man von außen auf diesen Weg, fällt auf, dass es immer neue Bedingungen zu erfüllen gibt. Hat man einen Titel gewonnen, heißt es schon, ihn zu verteidigen. Wir haben kaum noch die Zeit und die Fähigkeit, Erfolge zu genießen. Dann geht es schon weiter. Das liegt nicht etwa nur an ehrgeiziger Unternehmensführung oder Partnern. Das liegt auch an unserem Gehirn. Belohnung, also ein glückliches Erfolgsgefühl im Gehirn, entsteht zum Beispiel durch Dopamin. Dieser Botenstoff nutzt sich ab. Genauso, wie der Lieblingskuchen beim achten Mal nicht mehr so genial schmeckt wie anfangs, ist es mit dem Einkommen, mit Titeln oder Verkaufszahlen. Wir brauchen mehr davon, um uns genauso glücklich zu fühlen wie vorher. Dies ist übrigens auch der Weg, auf dem Sucht entsteht. Egal, ob Alkohol-, Computer- oder Arbeitssucht. Wir merken es leider nicht gleich. Weil so zu leben normal und üblich zu sein scheint.
Erfolg, der auf äußeren Ereignissen beruht, treibt uns gnadenlos an, mehr davon zu haben
Sind Sie etwa Autor und wollen im Online-Buchmarkt erfolgreich sein, dann können Sie Reichweite bei Facebook kaufen. Was Sie nicht wissen: wer von den erreichten Personen Ihr Angebot ansieht oder gar kauft. Egal, wo wir arbeiten, wartet eine nach oben offene Skala auf uns. Haben wir 100 Bücher oder Fahrräder oder Seifen verkauft, wollen wir 150 verkaufen. Haben wir dies erreicht, sehen wir, dass andere 200 verkaufen und sind wieder unzufrieden. Die Kriterien für Erfolg oder Zufriedenheit mit dem Erreichten definieren wir zum Teil nicht selbst und können sie auch niemals vollständig selbst beeinflussen.
Erfolg, der an Bedingungen hängt, kann nicht langfristig glücklich machen: weil sich die Bedingungen ständig ändern
Als Führungskraft kann man ungefähr ausrechnen, wie hoch das neue Einkommen, welches der neue Wagen beim nächsten Karriereschritt sein wird. Wie viele Überstunden dafür erwartet werden und ob die Kunden das Produkt der Firma auch in fünf Jahren noch kaufen, ist nicht vorhersagbar. Alles ist eine Frage der Bewertung. Die nur in unserem Kopf stattfindet. Ob ich wertschätze, was ich erreicht habe, ob ich aufhöre, mich zu meinen Ungunsten zu vergleichen, ob ich angenehm oder unangenehm über mich denke: Ich entscheide darüber. Gedanken bringen oder rauben Energie und Wohlbefinden und am Ende sogar Gesundheit. Eine Sonderform der Bewertung ist der Vergleich. Glückliche Menschen vergleichen seltener zu ihren Ungunsten. Der Vergleich mit früher, anderen, hätte und sollte, macht unglücklich.
Wenn der Erfolg, den wir haben, uns nicht glücklich macht, würde auch der, den wir erstreben, dies nicht tun
Ein weiterer Aspekt ist unser Hunger nach Wertschätzung. Kaum jemand von uns ist mit ausreichend positiver Anerkennung großgeworden. Erziehung heißt für Eltern in der Regel, dem Kind zu zeigen, was es falsch macht, wo es sich verbessern kann. Unser Zimmer ist zu unordentlich; wir sind zu laut, zu unruhig, in Mathe nicht talentiert genug oder unsportlich. In der besten Absicht, uns einen guten Lebensweg zu ermöglichen, erhalten wir ständig die Botschaft: Wir sind nicht richtig. Wir suchen deshalb später unbewusst nach der Bestätigung, richtig zu sein, nach Aufmerksamkeit und Anerkennung. Bekommen wir sie durch unsere Freunde, Familie oder den Beruf, ist es nie genug.
Die Suche nach externem Erfolg, egal wo, der den Beweis erbringt, dass wir als Menschen gut und richtig sind, kann nicht gelingen. Denn wir vermischen gern Fachexpertise mit Menschsein.
Glück macht unabhängig
Die Forschung sagt nun erfreulicherweise auch, dass glückliche Menschen erfolgreicher sind. Weil sie aus anderen Kraftquellen schöpfen. Nämlich einem leistungsfähigeren Gehirn und der Unabhängigkeit von äußeren Glücksfaktoren. Sie sind ja schon glücklich. Dieser doppelte Vorteil führt zu sogenannten positiven Kreisläufen. Ich tue das, was ich tue, nicht nur, um durch den damit verbundenen Erfolg glücklich zu werden - im Umkehrschluss durch das Ausbleiben von Erfolg eben leider auch unglücklich. Damit mache ich mein Befinden nicht mehr von Bedingungen abhängig, die ich nicht beeinflussen kann. Ein glückliches Gehirn hat eine breitere Perspektive, sieht eher Lösungen, ist kreativer und leistungsfähiger.
Glück ist ansteckend
Teams und auch Paare stecken sich mit Ihrem Stress, aber auch mit ihren Emotionen, gegenseitig an. Wir können damit Aufwärtsspiralen des Glücks schaffen. Sind wir glücklich, nehmen wir mehr positive Dinge wahr, die uns wiederum glücklich machen. Wir verhalten uns positiver und dies führt zu Ergebnissen, die glücklich machen. Dieser Kreislauf nützt nicht nur uns, sondern selbst denen, die sich nicht aktiv daran beteiligen, da wir ein Modell sind und Menschen daran lernen.
Machen Sie Ihr Glück - wenn überhaupt - von etwas abhängig, dass Sie beeinflussen können
Eine Strategie der Überforderung kann nicht aufgehen. Sich dies einzugestehen, ist richtig schmerzlich. Weil das Ego beleidigt ist, iman sich Vorwürfe macht und auch selbst leid tut. Doch wenn man beschließt, sich selbst das Leben leichter zu machen, wird alles anders. Fragen Sie sich:
Was sind von jetzt an meine Ziele und Erfolgskriterien? Es wäre ja absurd, im gleichen Wertesystem, nur anders organisiert, weiterzumachen. Tun Sie etwas für sich, die eigene Wertschätzung und eine Haltung der Selbstliebe. Denn letztere ist die einzige, die unabhängig davon, was sich außen abspielt, immer und überall an Ihrer Seite ist. Gute Gefühle für sich öffnen wiederum die Perspektive für gute Gefühle für andere Menschen und Situationen und das, das wir tun.
Erfolg, der an Bedingungen hängt, kann nicht langfristig glücklich machen: weil sich die Bedingungen ständig ändern
Als Führungskraft kann man ungefähr ausrechnen, wie hoch das neue Einkommen, welches der neue Wagen beim nächsten Karriereschritt sein wird. Wie viele Überstunden dafür erwartet werden und ob die Kunden das Produkt der Firma auch in fünf Jahren noch kaufen, ist nicht vorhersagbar. Alles ist eine Frage der Bewertung. Die nur in unserem Kopf stattfindet. Ob ich wertschätze, was ich erreicht habe, ob ich aufhöre, mich zu meinen Ungunsten zu vergleichen, ob ich angenehm oder unangenehm über mich denke: Ich entscheide darüber. Gedanken bringen oder rauben Energie und Wohlbefinden und am Ende sogar Gesundheit. Eine Sonderform der Bewertung ist der Vergleich. Glückliche Menschen vergleichen seltener zu ihren Ungunsten. Der Vergleich mit früher, anderen, hätte und sollte, macht unglücklich.
Wenn der Erfolg, den wir haben, uns nicht glücklich macht, würde auch der, den wir erstreben, dies nicht tun
Ein weiterer Aspekt ist unser Hunger nach Wertschätzung. Kaum jemand von uns ist mit ausreichend positiver Anerkennung großgeworden. Erziehung heißt für Eltern in der Regel, dem Kind zu zeigen, was es falsch macht, wo es sich verbessern kann. Unser Zimmer ist zu unordentlich; wir sind zu laut, zu unruhig, in Mathe nicht talentiert genug oder unsportlich. In der besten Absicht, uns einen guten Lebensweg zu ermöglichen, erhalten wir ständig die Botschaft: Wir sind nicht richtig. Wir suchen deshalb später unbewusst nach der Bestätigung, richtig zu sein, nach Aufmerksamkeit und Anerkennung. Bekommen wir sie durch unsere Freunde, Familie oder den Beruf, ist es nie genug.
Die Suche nach externem Erfolg, egal wo, der den Beweis erbringt, dass wir als Menschen gut und richtig sind, kann nicht gelingen. Denn wir vermischen gern Fachexpertise mit Menschsein.
Glück macht unabhängig
Die Forschung sagt nun erfreulicherweise auch, dass glückliche Menschen erfolgreicher sind. Weil sie aus anderen Kraftquellen schöpfen. Nämlich einem leistungsfähigeren Gehirn und der Unabhängigkeit von äußeren Glücksfaktoren. Sie sind ja schon glücklich. Dieser doppelte Vorteil führt zu sogenannten positiven Kreisläufen. Ich tue das, was ich tue, nicht nur, um durch den damit verbundenen Erfolg glücklich zu werden - im Umkehrschluss durch das Ausbleiben von Erfolg eben leider auch unglücklich. Damit mache ich mein Befinden nicht mehr von Bedingungen abhängig, die ich nicht beeinflussen kann. Ein glückliches Gehirn hat eine breitere Perspektive, sieht eher Lösungen, ist kreativer und leistungsfähiger.
Problem kommt vor Genuss: Es gibt einen Automatismus unseres Gehirns, sich bevorzugt auf Gefahren, Probleme und Schwierigkeiten zu konzentrieren. Einst diente dies dem Überleben von Menschen und so ist es auch heute noch, wenn Sie eine Straße überqueren wollen und ein Raser kommt. Doch er hat sich verselbständigt. Mittagessen mit Kollegen, Plausch mit den Nachbarn am Gartenzaun, Wartezimmer beim Arzt worüber sprechen wir? Genau. Über Unglücke, Misslungenes oder Probleme. Machen Sie es anders!
Unerledigtes macht Stress: Dinge, die wir nicht geschafft haben, die noch offen sind, To-do-Listen, die nicht abgearbeitet sind, beschäftigen uns mehr, länger und unangenehmer als das, was geklappt hat. Das wird abgehakt und weiter gemacht.
Der Tunnelblick ist ein schlechter Berater: Wenn wir negativen Stress haben, überfordert sind, nicht ausgeruht oder angespannt, dann schränkt sich unsere Wahrnehmung ein. Wir verlieren die breite Perspektive, die kreative Lösungssuche, den Überblick und sehen nur noch das Problem. Das hat den Vorteil, dass wir fokussiert sind, aber leider auch den Nachteil, dass unser Gehirn nicht optimal arbeitet und wir nicht mehr relativieren.
Die Phantasie ist eine große Kraft: Unser Gehirn macht Probleme in Gedanken größer und schlimmer, als sie jemals in der Realität sind. Vor allem dann, wenn wir über etwas grübeln, das längst vorbei, oder noch gar nicht da ist. Anders als bei der Urlaubsplanung, wo wir auch einmal in blühenden positiven Phantasien schwelgen, ist unser Alltag eher geprägt von der Vorwegnahme oder Analyse negativer Ereignisse. Das ist gut, wenn wir etwas daraus lernen, aber hinderlich, wenn wir uns im Kreis drehen und gute Energie verschwenden.
Einbildung wirkt wie Realität: Die Informationsverarbeitung in unserem Gehirn läuft ähnlich ab, wenn wir uns mit Tatsachen und Vorstellungen von Tatsachen befassen. Wir fühlen uns genauso schlecht, wenn wir ein unangenehmes Gespräch erleben, wie wenn wir es uns vorstellen. Die schlechten Gefühle wiederum verändern die Arbeit unseres Gehirns zu unsrem Nachteil.
Schwierigkeiten bekommen geistiges Futter: Von resilienten Menschen können wir etwas Wichtiges lernen: sich mit Schwierigkeiten nur dann zu beschäftigen, wenn sie da sind und eine Lösung brauchen. Nicht vorher und auch nicht endlos danach. Sonst kostet es uns unnötige Energie und verzerrt die Wahrnehmung der Realität. Sie glauben, Sie stehen bestimmte Lebenssituationen nicht durch? Wahrscheinlich doch. Die Psychologin Barbara Fredrickson hat Resilienz, die Widerstandsfähigkeit gegenüber Schwierigkeiten, untersucht. Resiliente machen sich generell weniger Sorgen und warten eher ab, als sich zu früh über Künftiges aufzuregen. Sie reagieren auf das, was jetzt ist. Dadurch nehmen sie besser wahr, wenn unangenehme Situationen vorüber sind, und erholen sich schneller. Sorgen und Angst können reduziert werden, indem Sie sich allein auf den Augenblick konzentrieren.
Die Dinge haben die Macht, die wir ihnen geben: Wie oft haben Sie schon zu Freunden mit einem Augenzwinkern gesagt: "Wir leiden auf hohem Niveau"? Nie ging es uns so gut wie heute und dennoch wächst die Unzufriedenheit. Ich folge der Annahme, dass Erbe und Anlage etwa zu 50 Prozent bestimmen, wer wir werden, wie wir leben und wie wir uns fühlen, die Lebensumstände hingegen nur zu 10 Prozent. Es bleibt ein beachtlicher Teil von etwa 40 Prozent, den wir beeinflussen können. Der Psychologe Edward Diener konnte sogar zeigen, dass selbst einschneidende Ereignisse wie Unfälle oder Verluste oder positive Erlebnisse wie eine Beförderung schon nach drei Monaten weniger Einfluss auf das subjektiv erlebte Wohlbefinden haben als wir in der jeweiligen Situation glauben.
Sorgen Sie für Ihr Wohlbefinden: Dann denkt es sich besser! Zum einen gleichen die guten Gedenken und Gefühle die negativen in der Wirkung auf Körper und Geist aus. Zum anderen erleichtert uns eine positive Stimmung die Wahrnehmung positiver Dinge. Das verbessert die Stimmung und ein positiver Kreislauf entsteht, mit dem wir auch andere "anstecken" können.
Fühlen Sie das kleine Glück: Denn dieses ist das Machbare. Durch die Überbetonung des Glücks sind uns in den letzten Jahren die Maßstäbe etwas verrutscht. Die meisten Menschen sind generell glücklich. Nicht mit allem und immer, aber als Tendenz. Glück ist eher klein und fein, wie bei einer staufreien Fahrt, und seltener riesig und überwältigend, wie bei einer Weltreise. Je mehr wir das kleine Glück denken, umso mehr fühlen wir es. Und umso öfter erleben wir es. Hinzu kommt: Wenn wir Gutes und Schönes immer wieder erleben, nehmen wir es kaum noch wahr. Weil der Wohlfühlbotenstoff Dopamin neue Reize oder andere Mengen benötigt, um ausgeschüttet zu werden. Der wunderbare Blick aus Ihrem Arbeitszimmer, das gute Essen in der Kantine, die netten Nachbarn, alles wird irgendwann selbstverständlich - wenn wir nicht bewusst und aufmerksam sind.
Schätzen Sie, was Sie haben, solange Sie es haben: Arbeit, Partner, Gesundheit alles scheint ganz selbstverständlich zu sein. Bis zu dem Augenblick, wo der Partner, Arzt oder Geschäftsführer sagt "wir müssen reden". Wir übersehen viel zu oft, wie viel Wertvolles wir haben, weil es ganz selbstverständlich geworden ist.
Erteilen Sie sich ein "Aber"-Verbot: Aber ist der Tod jedes Dankes, Komplimentes oder Lobes im ersten Satzteil. "Ich bin dankbar für meine Gesundheit, aber mein Gewicht ärgert mich" wäre so ein Beispiel. Besser ist, dankbar ohne Wenn und Aber zu sein für das, was Ihnen gefällt, und ein anderes Mal über Verbesserungen nachzudenken.
Relativieren Sie: Unangenehme Erfahrungen und Erlebnisse sind immer eine Ausnahme im großen guten Ganzen unseres Lebens. So, wie wenn Sie Zahnschmerzen haben, ja 98 Prozent Ihres Körpers trotzdem problemlos funktionieren und Sie das gar nicht mitbekommen.
Denken Sie konstruktiv: Diese Idee kann Ihnen helfen, wenn die Gedanken machen, was sie wollen und Sie destruktiv denken. Wichtig ist zu erkennen, wann wir grübeln, uns zu sehr sorgen, bewerten und abwerten, uns Angst machen, Negatives wiederholen, was längst vorbei ist. Einmal erkannt, können Sie damit aufhören. Denken Sie lieber über Lösungen und Lerneffekte nach.
Genießen Sie Ihr Leben: Als bekennende Schokoladenliebhaberin habe ich mir schon manches Mal die Frage gestellt: Könnte nicht alles im Leben so leicht und angenehm sein wie der Genuss eines Stücks Schokolade? Schauen Sie sich einen Menschen an, der nascht: Seine Augen leuchten, die ganze Person strahlt. Begeisterung, Glück, Energie. Mein Vorschlag: Lernen Sie zu genießen und zwar zuerst die Schokolade: Bewusst und ohne Einschränkung. Und dann genießen Sie Ihr Leben und Ihren Jahresrückblick!
Ihr Fazit für 2016: Nichts ist zu klein, um sich daran zu freuen. Machen Sie die Augen auf für die Geschenke Ihres Lebens. Schaffen Sie sich eine angenehme Umgebung, in der Sie Ihren Rückblick abhalten. Notieren Sie Ihre Gedanken, so dass Sie sich auch später noch einmal daran erfreuen können. Vielleicht wollen Sie Ihre Überlegungen sogar mit jemandem teilen. Dann schreiben alle parallel und treffen sich dann, um die individuelle Freude weiterzugeben. Das Beste wird jedoch sein, dass die Qualität unserer Erinnerungen die Qualität der Erwartungen für die Zukunft bestimmt. Das heißt: einem guten Neuen Jahr steht nach einem guten alten Jahr nichts mehr im Wege. Alle guten Wünsche für Sie!
Die Dinge haben die Macht, die wir ihnen geben: Wie oft haben Sie schon zu Freunden mit einem Augenzwinkern gesagt: "Wir leiden auf hohem Niveau"? Nie ging es uns so gut wie heute und dennoch wächst die Unzufriedenheit. Ich folge der Annahme, dass Erbe und Anlage etwa zu 50 Prozent bestimmen, wer wir werden, wie wir leben und wie wir uns fühlen, die Lebensumstände hingegen nur zu 10 Prozent. Es bleibt ein beachtlicher Teil von etwa 40 Prozent, den wir beeinflussen können. Der Psychologe Edward Diener konnte sogar zeigen, dass selbst einschneidende Ereignisse wie Unfälle oder Verluste oder positive Erlebnisse wie eine Beförderung schon nach drei Monaten weniger Einfluss auf das subjektiv erlebte Wohlbefinden haben als wir in der jeweiligen Situation glauben.
Foto: ROBYN BECK/ AFPDenken Sie konstruktiv: Diese Idee kann Ihnen helfen, wenn die Gedanken machen, was sie wollen und Sie destruktiv denken. Wichtig ist zu erkennen, wann wir grübeln, uns zu sehr sorgen, bewerten und abwerten, uns Angst machen, Negatives wiederholen, was längst vorbei ist. Einmal erkannt, können Sie damit aufhören. Denken Sie lieber über Lösungen und Lerneffekte nach.
Foto: Britta Pedersen/ dpaGenießen Sie Ihr Leben: Als bekennende Schokoladenliebhaberin habe ich mir schon manches Mal die Frage gestellt: Könnte nicht alles im Leben so leicht und angenehm sein wie der Genuss eines Stücks Schokolade? Schauen Sie sich einen Menschen an, der nascht: Seine Augen leuchten, die ganze Person strahlt. Begeisterung, Glück, Energie. Mein Vorschlag: Lernen Sie zu genießen und zwar zuerst die Schokolade: Bewusst und ohne Einschränkung. Und dann genießen Sie Ihr Leben und Ihren Jahresrückblick!
Foto: Oliver Berg/ dpaIhr Fazit für 2016: Nichts ist zu klein, um sich daran zu freuen. Machen Sie die Augen auf für die Geschenke Ihres Lebens. Schaffen Sie sich eine angenehme Umgebung, in der Sie Ihren Rückblick abhalten. Notieren Sie Ihre Gedanken, so dass Sie sich auch später noch einmal daran erfreuen können. Vielleicht wollen Sie Ihre Überlegungen sogar mit jemandem teilen. Dann schreiben alle parallel und treffen sich dann, um die individuelle Freude weiterzugeben. Das Beste wird jedoch sein, dass die Qualität unserer Erinnerungen die Qualität der Erwartungen für die Zukunft bestimmt. Das heißt: einem guten Neuen Jahr steht nach einem guten alten Jahr nichts mehr im Wege. Alle guten Wünsche für Sie!
Foto: Johannes Eisele/ picture-alliance/ dpa
Erfolg, der an Bedingungen hängt, kann nicht langfristig glücklich machen: weil sich die Bedingungen ständig ändern
Als Führungskraft kann man ungefähr ausrechnen, wie hoch das neue Einkommen, welches der neue Wagen beim nächsten Karriereschritt sein wird. Wie viele Überstunden dafür erwartet werden und ob die Kunden das Produkt der Firma auch in fünf Jahren noch kaufen, ist nicht vorhersagbar. Alles ist eine Frage der Bewertung. Die nur in unserem Kopf stattfindet. Ob ich wertschätze, was ich erreicht habe, ob ich aufhöre, mich zu meinen Ungunsten zu vergleichen, ob ich angenehm oder unangenehm über mich denke: Ich entscheide darüber. Gedanken bringen oder rauben Energie und Wohlbefinden und am Ende sogar Gesundheit. Eine Sonderform der Bewertung ist der Vergleich. Glückliche Menschen vergleichen seltener zu ihren Ungunsten. Der Vergleich mit früher, anderen, hätte und sollte, macht unglücklich.
Wenn der Erfolg, den wir haben, uns nicht glücklich macht, würde auch der, den wir erstreben, dies nicht tun
Ein weiterer Aspekt ist unser Hunger nach Wertschätzung. Kaum jemand von uns ist mit ausreichend positiver Anerkennung großgeworden. Erziehung heißt für Eltern in der Regel, dem Kind zu zeigen, was es falsch macht, wo es sich verbessern kann. Unser Zimmer ist zu unordentlich; wir sind zu laut, zu unruhig, in Mathe nicht talentiert genug oder unsportlich. In der besten Absicht, uns einen guten Lebensweg zu ermöglichen, erhalten wir ständig die Botschaft: Wir sind nicht richtig. Wir suchen deshalb später unbewusst nach der Bestätigung, richtig zu sein, nach Aufmerksamkeit und Anerkennung. Bekommen wir sie durch unsere Freunde, Familie oder den Beruf, ist es nie genug.
Die Suche nach externem Erfolg, egal wo, der den Beweis erbringt, dass wir als Menschen gut und richtig sind, kann nicht gelingen. Denn wir vermischen gern Fachexpertise mit Menschsein.
Glück macht unabhängig
Die Forschung sagt nun erfreulicherweise auch, dass glückliche Menschen erfolgreicher sind. Weil sie aus anderen Kraftquellen schöpfen. Nämlich einem leistungsfähigeren Gehirn und der Unabhängigkeit von äußeren Glücksfaktoren. Sie sind ja schon glücklich. Dieser doppelte Vorteil führt zu sogenannten positiven Kreisläufen. Ich tue das, was ich tue, nicht nur, um durch den damit verbundenen Erfolg glücklich zu werden - im Umkehrschluss durch das Ausbleiben von Erfolg eben leider auch unglücklich. Damit mache ich mein Befinden nicht mehr von Bedingungen abhängig, die ich nicht beeinflussen kann. Ein glückliches Gehirn hat eine breitere Perspektive, sieht eher Lösungen, ist kreativer und leistungsfähiger.