Unternehmensführung in wilden Zeiten Diese 17 Thesen sollten Firmenlenker beachten
17. Teil: 17. Vorstände sichern sich besser ab
In VUCA-Zeiten sehen sich Vorstände grundsätzlich höheren Risiken ausgesetzt (siehe Thesen 12 und 13), und zwar im Hinblick auf Strafbarkeit, Reputation und Karriere und Schadensersatzhaftung. Das tradierte Haftungsregime für Geschäftsleiter deutscher Aktiengesellschaften ist für VUCA-Zeiten deutlich zu streng und incentiviert volkswirtschaftlich nachteilhaftes, risikoaverses Verhalten der Geschäftsleitung. Da trotz vielfältiger Reformvorschläge für eine Abschwächung des Haftungsregimes Gesetzesänderungen in diesem Bereich in den nächsten Jahren unwahrscheinlich sind, werden die verbleibenden Möglichkeiten eines Personal Risk Managements der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder weiter erhebliche Nachfrage erhalten. Für Vorstandsmitglieder stehen hierbei im Vordergrund genaue Prüfungen der Lage eines Unternehmens vor ihrem Amtsbeginn, Schutzregelungen im Anstellungsvertrag (zum Beispiel D&O-Verschaffungsklausel, Vermögensschutzklausel, Informationsversorgungsklausel, Schiedsgerichtswahl), differenzierte Versicherungen, Expertenrat zu und Dokumentation von Entscheidungen.
Diese Thesen wurden in deutlich ausführlicherer Form erstmals beim Treffen des Netzwerkes Hamburger Unternehmensjuristen am 8. Dezember 2017 diskutiert
- 1. Teil: Diese 17 Thesen sollten Firmenlenker beachten
- 2. Teil: 2. Vorstand und Aufsichtsrat sind nicht genug
- 3. Teil: 3. Konzentration und Verkleinerung des Vorstands
- 4. Teil: 4. Werte werden wichtiger
- 5. Teil: 5. Der Risiko-Radar braucht viel mehr Reichweite
- 6. Teil: 6. Der Aufsichtsrat muss grundsätzlich detaillierter arbeiten ...
- 7. Teil: 7. ... und bei der Auswahl der Vorstände präziser sein
- 8. Teil: 8. Finanzkennzahlen als alleiniger Maßstab für Vorstandsgehälter haben ausgedient
- 9. Teil: 9. Kommunikation wird wichtiger
- 10. Teil: 10. Der Vorstand braucht einen Erste-Klasse-Maschinenraum
- 11. Teil: 11. Teamentscheidungen bleiben überlegen
- 12. Teil: 12. Vorstände dürfen nicht für jeden Fehler ihres Unternehmens haftbar gemacht werden
- 13. Teil: 13. Fehler dürfen nicht automatisch ein arbeitsrechtlicher Malus sein
- 14. Teil: 14. Es leben die Matrix und die Beiboote...
- 15. Teil: 15. ... und die "virtuelle Holding"
- 16. Teil: 16. VUCA ist kein Freifahrt-Ticket
- 17. Teil: 17. Vorstände sichern sich besser ab
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