Gabriele Kröner hat Anfechtungsklage gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat der Fresenius SE eingereicht. Die Tochter des 2006 gestorbenen Firmenchefs Hans Kröner erhebt seit Jahren schwere Vorwürfe gegen Testamentsvollstrecker Dieter Schenk, der zugleich stellvertretender Fresenius-Aufsichtsratsvorsitzender ist.
Bad Homburg - Der seit Jahren andauernde Streit um die Macht im Medizinkonzern Fresenius geht einem Pressebericht zufolge in eine weitere Runde.
Gabriele Kröner, ehemalige Aufsichtsrätin und Tochter des 2006 gestorbenen Firmenchefs Hans Kröner, hat laut Informationen der "Bild am Sonntag" beim Landgericht Frankfurt eine Anfechtungsklage gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat der Fresenius
SE eingereicht. Die Hauptversammlung hatte der Entlastung am 8. Mai 2009 zugestimmt. Über die Klage soll im Februar 2010 verhandelt werden.
Die von 1988 bis 2008 selbst als Mitglied im Fresenius-Aufsichtsrat tätige Körner sagte der "Bild am Sonntag": "Die Testamentsvollstrecker mit Dr. Dieter Schenk an der Spitze haben die faktische Führung des Konzerns an sich gebracht und schalten und walten seither ohne Kontrolle. Diesen Zustand möchte ich beenden." Man könne nicht gleichzeitig Testamentsvollstrecker sein, der gemeinnützigen Else-Kröner-Fresenius-Stiftung vorstehen und ein Dax-Unternehmen als Aufsichtsrat führen.
Die Fresenius-Gruppe besteht aus zwei börsennotierten Firmen, die beide im deutschen Leitindex Dax vertreten sind: Fresenius Medical
Care und die Muttergesellschaft Fresenius SE.