Der Discounter Aldi trennt sich überraschend von seinem Chef für Großbritannien und Irland. Paul Foley muss nach 20 Jahren im Konzern gehen. Nun soll der erfolgreiche Aldi-Manager Armin Burger die weitere Expansion auf der Insel in die Hand nehmen.
London - Paul Foley verlasse das Unternehmen in gegenseitigem Einvernehmen, teilte der nicht börsennotierte Einzelhändler am Mittwoch mit. Als Nachfolger benannte Aldi einen seiner Topmanager: Armin Burger.
Der 51-jährige Foley geht mit sofortiger Wirkung, hieß es in der Mitteilung. Der Brite, seit 20 Jahren im Unternehmen und seit 2000 als Chef für Großbritannien und Irland tätig, verlasse Aldi um neuen "beruflichen Herausforderungen nachzugehen". Die Entscheidung ändere nichts an den Expansionsplänen des Unternehmens.
Die soll nun der neue Regionalchef Armin Burger weiter vorantreiben. Der 46-Jährige ist Expansionsbeauftragter bei Aldi Süd und sitzt zusammen mit den beiden Aldi-Managern Norbert Podschlapp und Jürgen Kroll im Koordinierungsrat, dem obersten operativen Führungsgremium. Der 54-Jährige leitete von 1999 bis 2008 äußerst erfolgreich die österreichische Aldi-Süd-Tochter Hofer, die dort mit rund 400 Filialen vertreten ist.
Das Unternehmen Aldi, das aus den zwei voneinander unabhängigen Organisationen Aldi Nord und Aldi Süd besteht,
forciert die Ausdehnung des Filialnetzes ins Ausland, unter anderem in Griechenland, Australien und den USA. Erst Ende 2008 hatte Aldi UK angekündigt, verstärkt in Irland zu expandieren. In den kommenden zwei Jahren sollen dort 35 neue Filialen und ein neues Verteilzentrum entstehen. Derzeit hat Aldi knapp 500 Filialen in Großbritannien und Irland. Erst kürzlich hatte sich Foley in einem Interview mit der britischen "Times" begeistert hinter Aldis Geschäftsmodell gestellt und das Ziel von 1500 Filialen ausgegeben.
Der Discounter hat in Großbritannien einen Marktanteil von gerade einmal 2,9 Prozent. Die Kette legte aber in der Wirtschaftskrise gemeinsam mit anderen Billigmärkten wie Lidl deutlich zu. Das Wachstum, angefacht von preisbewussten Kunden, wurde jedoch abrupt gestoppt als einheimische Einzelhändler wie Tesco den Markt mit eigenen Billigmarken besetzten.