Der Arzneimittelhersteller Stada trennt sich erneut überraschend von einem Topmanager. Finanzvorstand Wolfgang Jeblonski scheide im "besten Einvernehmen" aus, teilt der Hersteller von Nachahmermedikamenten mit - und meldet gleichzeitig für das erste Halbjahr einen Gewinneinbruch.
Hamburg - Die
Aktie von Stada reagierte im frühen Handel mit einem Minus von 5,34 Prozent auf die News. Genau vor einem Jahr war ebenso plötzlich der Vorstand um zwei Mitglieder verkleinert worden. Übergangsweise sind jetzt nur noch Vorstandschef Hartmut Retzlaff und Produktionsvorstand Christof Schumann im Leitungsgremium.
Während die offizielle Dankformel des Unternehmens Wolfgang Jeblonski ein hervorragendes Zeugnis ausstellt, kommt der Weggang für Mitarbeiter und Analysten überraschend. Ein Stada-Sprecher wollte sich zu den Hintergründen des Abgangs auf Anfrage nicht äußern.
"Zur Vermeidung von Spekulationen" zog das Unternehmen die für Donnerstagvormittag geplante Bekanntgabe der Quartals- und Halbjahresbilanz vor. Danach hat
Stada von Januar bis Juni einen stärkeren Umsatzrückgang erlitten als von Experten erwartet. Die Erlöse fielen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf 755,2 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem geringeren Rückgang auf 772,91 Millionen Euro gerechnet.
Die Ertragsentwicklung war erwartungsgemäß vom schwierigem Umfeld in den größten Märkten wie Deutschland oder Osteuropa geprägt. Unter dem Strich fiel der Gewinn unbereinigt um 23 Prozent auf 48,3 Millionen Euro und bereinigt um 20 Prozent auf 52,1 Millionen Euro. Hier hatten die Branchenexperten mit einem Rückgang auf 48,57 Millionen Euro gerechnet. Operativ sank das bereinigte Ergebnis um 23 Prozent auf 88,7 Millionen Euro.