Die zuletzt glücklose Beteiligungsgesellschaft Arques hat sich wieder für einen Vorstandschef entschieden. Anstatt eines Führungsgremiums lenkt nun Hans Gisbert Ulmke die Gesellschaft. Der frühere Eon-Manager hat nun beide Ämter seines Vorgängers inne.
München - Hans Gisbert Ulmke werde ab sofort den Vorsitz übernehmen, teilte Arques
Industries am späten Dienstagabend mit. Ulmke ist erst seit Februar bei Arques.
Die Beteiligungsgesellschaft wollte den Posten nach dem Rausschmiss von Vorgänger Michael Schumann im Februar unbesetzt lassen. Lediglich ein neuer Finanzvorstand musste her, denn Schumann besetzte auch diese Position. Mit Gisbert Ulmke fand sich schnell ein neuer Finanzchef. Einen vergleichbaren Posten hatte Ulmke bereits als Generalbevollmächtigter Finanzen beim Energiekonzern
Eon inne. Arques war zuletzt von drei gleichberechtigten Vorständen geführt worden.
Der Vorstand von Arques setzt sich nun aus Hans Gisbert Ulmke (Finanzen, Investor Relations, Public Relations) Felix Frohn-Bernau (Akquisitionen, Exits) Michael Hütten (Operations) und Bernd Schell (Gigaset Communications) zusammen.
Ulmke soll nun den defizitären Investor stabilisieren und wieder in die Gewinnzone führen. Als ersten Schritt dazu kündigte Arques am Mittwoch den Verkauf der IT-Tochter Actebis an. Der Verkauf weitere Beteiligungen stünde ebenso zur Debatte. Infrage kämen der Campingversand Berger und die Ladenkette Golf House. An dem vor einem Jahr von
Siemens übernommenen Telefongerätehersteller Gigaset halte Arques aber fest. Arques ist darauf spezialisiert, Firmen in Notsituationen zu übernehmen und nach der Sanierung mit Gewinn wieder abzustoßen.