Angesichts steigender Arbeitslosenzahlen in den USA sollen die Mitarbeiter der Bank Goldman Sachs ihre Millionenboni nicht in aller Öffentlichkeit verprassen. Das geht aus einer Anweisung des Chefs Lloyd Blankfein hervor. Das Institut will nach der zunächst überstandenen Bankenkrise wieder Milliardensummen ausschütten.
New York - Die US-Investmentbank Goldman
Sachs hält ihre Mitarbeiter laut einem Zeitungsbericht dazu an, ihr Geld diskret auszugeben. In den vergangenen Wochen habe Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein die Banker verstärkt gemahnt, keinen luxuriösen Lebensstil zur Schau zu stellen, berichtete die "New York Post" am Dienstag unter Berufung auf Bankkreise.
"Dies ist eine sehr delikate Phase für uns und Blankfein will sichergehen, dass man niemanden sieht, wie er auf großem Fuß lebt", zitiert das Blatt einen Mitarbeiter. In den USA steigt die Arbeitslosigkeit rapide an; Banken wollen inzwischen jedoch schon wieder Milliardensummen an ihre Mitarbeiter ausschütten.
Schon Ende vergangenen Jahres habe Blankfein eine ähnliche Offensive gestartet, als die Bankerboni erstmals in die öffentliche Kritik geraten waren. In den USA herrscht derzeit Empörung darüber, dass Goldman Sachs und andere Investmentbanken ihren Mitarbeitern hohe Bonuszahlungen gewährt haben, obwohl die Banken mit Staatshilfen gestützt worden waren. Die Mitarbeiter der New Yorker Finanzwirtschaft sind dafür bekannt, in den vergangenen Jahren ihre hohen Gehälter für einen ausschweifenden Lebensstil genutzt zu haben.
Zuletzt hatte Goldman Sachs erklärt, die Bank habe im zweiten Quartal einen Gewinn von 3,4 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro) gemacht und im ersten Halbjahr rund 11,4 Milliarden Dollar für die Vergütung seiner Führungskräfte zurückgestellt. Laut New Yorker Generalstaatsanwaltschaft hatte Goldman Sachs im vergangenen Jahr mehr Boni an seine Banker gezahlt als das Institut an Gewinn gemacht hatte.