Commerzbank Blessing nun Vorsitzender des Vorstands
Frankfurt am Main - Die Commerzbank ordnet ihren Vorstand neu. Vorstandssprecher Martin Blessing wird knapp ein Jahr nach seinem Amtsantritt zumindest formell aufgewertet: Der Aufsichtsrat beförderte ihn zum Vorstandsvorsitzenden. Bislang ist er als Sprecher seiner Kollegen nur "Erster unter Gleichen".
Der bisher für die Eurohypo zuständige Stefan Schmittmann soll sich künftig um das Risikomanagement des Instituts kümmern. Der fast 60 Jahre alte Risikochef Wolfgang Hartmann, mit neun Jahren im Amt dienstältestes Mitglied des Vorstands, soll nach dem Willen des Aufsichtsrates den Vorstand verlassen, wie die Commerzbank am Donnerstagabend mitteilte. Der 52-jährige Schmittmann war vor seinem Wechsel zur Commerzbank bei der Hypovereinsbank für die Risikosteuerung zuständig.
Finanzvorstand Eric Strutz soll sich ab Juli ausdrücklich um den am Donnerstag von der EU-Kommission geforderten Abbau von Portfolios kümmern, die nicht zum Kerngeschäft der Privat- und Geschäftskundenbank passen. Die Wettbewerbshüter verlangen eine Reduzierung der Bilanzsumme von 1,1 Billionen auf 600 Milliarden Euro. Für das Osteuropa-Geschäft, das bisher bei Blessing lag, ist von Juni an Privatkundenchef Achim Kassow zuständig.
Zudem berief der Aufsichtsrat zwei Mittvierziger neu in den Vorstand. Jochen Klösges (44), seit gut zwei Jahren Leiter der Konzernentwicklung, übernimmt das neu geschaffene Ressort "Realkredit und Staatsfinanzierung". In beiden Feldern ist die Eurohypo aktiv, von der sich die Commerzbank binnen fünf Jahren trennen muss. Das Personalressort, für das bisher Finanzvorstand Strutz verantwortlich zeichnet, übernimmt Ulrich Sieber (43), der die Sparte seit 2006 unterhalb des Vorstands führte. Blessing betonte, mit ihm selbst, Markus Beumer, Sieber und Klösges hätten vier der künftig neun Vorstände bereits für die Dresdner Bank gearbeitet. Aus deren letztem Vorstand war nach der Übernahme niemand in das Führungsgremium der Commerzbank eingezogen.
manager-magazin.de mit Material von dow jones und reuters