Die genossenschaftliche DZ Bank hat ihre Führungsmannschaft aufgestockt. Hans-Theo Macke und Thomas Ullrich sollen sich künftig um den Mittelstand, den Verbund sowie Informatik und Organisation kümmern. Gleichzeitig plant das Geldinstitut offensichtlich, 450 Arbeitsplätze abzubauen.
Frankfurt am Main - Macke soll spätestens zum September in den Vorstand rücken, teilte die DZ Bank mit. Der 60-Jährige ist derzeit noch Vorstandsvorsitzender der Deutschen Genossenschafts-Hypothekenbank in Hamburg. Der ehemalige Bundesbankdirektor soll im Vorstand der DZ Bank die Bereiche Mittelstand und Verbund übernehmen.
Ullrich soll zum Oktober in den Vorstand der DZ Bank eintreten. Der 47-Jährige ist momentan noch Mitglied im Vorstand der WGZ Bank in Düsseldorf. Er soll künftig die Informatik, Organisation sowie Operations und Services verantworten.
Neben den Veränderungen im Vorstand plant die DZ Bank offensichtlich auch einen deutlichen Arbeitsplatzabbau. Bis Ende 2011 sollen rund 450 Stellen der derzeit 4000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Wie die Zeitungen "Handelsblatt" und die "Welt" berichten, will die Bank dabei nach Möglichkeit ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen. Eine Sprecherin der Bank wollte die Berichte gegenüber manager-magazin.de nicht kommentieren. Sie verwies auf Betriebsversammlungen in Frankfurt, Stuttgart, München und Hannover, die für den heutigen Dienstag angesetzt sind.
Den Berichten nach soll die Mitarbeiterzahl im Ausland um 70 Vollzeitstellen sinken, im Inland um 380 Stellen. Derzeit beschäftigt die DZ Bank im Inland 3.650 und im Ausland 350 Mitarbeiter. Die Zentralbank für rund 1000 Genossenschaftsbanken hatte 2008 rund eine Milliarde Euro Verlust gemacht und will ihr Kapital erhöhen. Sie hatte nach der gerade gescheiterten Fusion mit der WGZ Bank intern angekündigt, auch ohne Zusammenschluss die Kosten deutlich senken zu wollen. Mit den nun getroffenen Vereinbarungen werden dem Vernehmen nach mehr als 100 Millionen Euro gespart - zur Hälfte über das Personal, zur Hälfte über niedrigere Sachkosten.