Bahn Rückhalt für Mehdorn schwindet

Der politische Rückhalt für Hartmut Mehdorn schwindet. Offenbar will die Bundesregierung noch in dieser Woche über eine mögliche Entlassung des Bahnchefs entscheiden. Der Druck auf Mehdorn ist in Zusammenhang mit der Daten-Affäre bei der Bahn extrem angestiegen.

Berlin - Die Bundesregierung will nach Informationen der dpa noch in dieser Woche über eine mögliche Entlassung von Bahnchef Hartmut Mehdorn entscheiden. Wie am Sonntag aus Regierungskreisen in Berlin weiter verlautete, soll damit nicht mehr bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung des Unternehmens gewartet werden.

Dafür sei der öffentliche Druck inzwischen zu groß geworden. Deshalb zeichne sich eine Entscheidung "innerhalb der nächsten Tage" ab.

Am Wochenende waren deutlich Absetzbewegungen aus dem Kanzleramt und der Bundesregierung von Mehdorn bekannt geworden. Aus den Regierungskreisen wurde jedoch wurde Spekulationen zurückgewiesen, wonach das Schicksal des Bahnchefs bereits endgültig besiegelt sei.

"Es werden die Fühler für einen möglichen Nachfolger ausgestreckt", sagte ein Regierungsvertreter am Sonntag gegenüber Reuters. Man sei sich dabei auch mit den Gewerkschaften einig, dass es angesichts der Wirtschaftskrise an der Spitze des Verkehrs- und Logistikonzerns "keine Übergangslösung geben" geben dürfe. Daher könne die Suche eine Weile dauern.

An anderer Stelle hieß es, die Abstimmung zwischen dem Kanzleramt und der SPD-Spitze laufe bereits. Die Entscheidung über personelle Konsequenzen bei der Bahn soll nach dem Willen von Kanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier in jedem Fall so schnell wie möglich fallen.

Mehdorn war am Freitag nach neuen Vorwürfen in der Daten-Affäre massiv unter Druck geraten. Alle drei Bahn-Gewerkschaften forderten seinen Rücktritt. Dies wies der 66-Jährige umgehend zurück und bekräftigte seine Position auch am Sonntag nochmals in einem Interview.

manager-magazin.de mit Material von dpa und reuters

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