Eon Ruhrgas Ehrung in Moskau

Burckhard Bergmann ist in Moskau mit dem Titel "Direktor des Jahres" geehrt worden. Der Eon-Ruhrgas-Chef wurde für seine langjährige Tätigkeit im Direktorenrat des russischen Gaskonzerns Gazprom ausgezeichnet.

Essen/Moskau - Eon Ruhrgas-Chef Burckhard Bergmann ist in Moskau als "Direktor des Jahres" gewürdigt worden. Bergmann sei für seine langjährige Tätigkeit im Direktorenrat des russischen Gaskonzerns Gazprom  ausgezeichnet worden, teilte Eon Ruhrgas am Donnerstag mit. Vergeben wurde der undotierte Titel von der russischen Vereinigung Unabhängiger Direktoren (IDA) in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers.

"Ich freue mich über diese Auszeichnung", sagte Bergmann. "Sie zeigt, dass russische Topmanager kritische, aber konstruktive Mitarbeit und westliches Know-how in der Unternehmensführung zu schätzen wissen." Der erstmals 2006 verliehene Preis würdige Personen, die sich in besonderer Weise um eine transparente und ethischen Standards entsprechende Unternehmensführung in Russland verdient gemacht hätten, hieß es.

Die IDA wurde nach Eon Ruhrgas-Angaben 2002 gegründet und zählt derzeit rund 500 Mitglieder. Der 64 Jahre alte Bergmann ist seit mehr als sieben Jahren einziges ausländisches Mitglied im Direktorenrat der Gazprom, dem größten Erdgasförderunternehmen der Welt.

Am Rande der Preisverleihung äußerte sich Bergmann auch zum aktuellen Stand der Entwicklung der Erdgaspipeline durch die Nordsee. Eon  und BASF  sind an dem Projekt mit je 20 Prozent beteiligt. 51 Prozent hält Gazprom. Mit neun Prozent beteiligt sich Gasunie. Eon selbst hält 6,43 Prozent der Anteile an Gazprom.

Trotz milliardenschwerer Zusatzkosten wird das Projekt nach Einschätzung von Bergmann wie geplant realisiert. Zwar werde die für 2010 avisierte Leitung von Russland nach Deutschland teurer als die ursprünglich angenommenen fünf Milliarden Euro, sagte Bergmann am Mittwochabend in Moskau. "Die Leitung wird gebaut, wesentliche Aufträge sind platziert", betonte der 64-Jährige aber. Die zuletzt in den Medien gehandelte Gesamtsumme von acht Milliarden Euro wollte Bergmann nicht kommentieren.

Zur heftigen Kritik aus Warschau am Betreiberkonsortium Nord Steam sagte Bergmann, es sei "die Frage, ob und wie Polen vielleicht noch in die Versorgung eingebunden werden" könnte. "Jedes Gespräch ist gut. Wir hatten zuviel Funkstille", so Bergmann weiter. Über die allgemein erwartete Wahl des derzeitigen Gazprom-Aufsichtsratschef Dmitri Medwedew am 2. März 2008 zum Präsidenten Russlands sagte Bergmann, der Kandidat für die Nachfolge von Amtsinhaber Wladimir Putin stehe für Kontinuität. "Er ist sehr kompetent, sachlich, verlässlich und eindeutig marktwirtschaftlich orientiert."

manager-magazin.de mit Material von reuters und dpa

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