Die unerwartete Gewinnwarnung des Telekomausrüsters Ericsson hat personelle Konsequenzen. Der schwedische Konzern trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem Finanzvorstand.
Stockholm - Finanzvorstand Karl-Henrik Sundström verlasse mit sofortiger Wirkung das Unternehmen, teilte
Ericsson am Donnerstag mit. Nachfolger wird Hans Vestberg, der bislang im Vorstand für das Servicegeschäft zuständig war.
Der weltgrößte Netzwerkausrüster hatte in der
vergangenen Woche einen Gewinnrückgang für das dritte Quartal bekannt gegeben und damit die Investoren verunsichert; der Aktienkurs war daraufhin um rund ein Drittel eingebrochen. Vorstandschef Carl-Henric Svanberg begründete die schwache Entwicklung mit weniger Aufträgen in den Schlüsselmärkten Westeuropa, China und Nordamerika. Viele Anleger sind allerdings verärgert, da der Ericsson-Chef noch Mitte September von einem "guten" Quartalsverlauf gesprochen hatte.
Der Konzern bekräftigte seine Prognose für laufende Geschäftsjahr. Der Markt für mobile Infrastruktur soll demnach um rund 5 Prozent wachsen. Für das kommende Jahr werde mit einer unveränderten Entwicklung gerechnet, hieß es.
Ericsson bestätigte zudem die in der vergangenen Woche vorgelegten vorläufigen Zahlen, die deutlich unter den eigenen Erwartungen und denen der Analysten gelegen hatten. Der Vorsteuergewinn fiel um 37 Prozent auf 5,6 Milliarden Kronen (0,6 Milliarden Euro) und der Überschuss um 36 Prozent auf vier Milliarden Kronen. Der Umsatz kletterte um 6 Prozent auf 43,5 Milliarden Kronen. Die Gewinnwarnung hatte Ericsson mit der schwachen Entwicklung im mobilen Infrastrukturbereich begründet.