HHLA Galoppierender Verlust von Aufsichtsräten

Im Mai zog sich Ex-Bahnchef Johannes Ludewig aus dem Aufsichtsrat zurück, nun geht der Chef des Gremiums, Peter von Foerster: Hinter den Kulissen der Hamburger Hafen- und Logistik AG wird um den künftigen Kurs gerungen. Vor allem die Alleingänge des Hamburger Senats sorgen für Ärger.

Hamburg - Die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) bekommt vor dem Börsengang einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Der bisherige Chef des Gremiums, Peter von Foerster, kündigte seinen Rückzug mit Ablauf der Amtsperiode Ende Juni an.

In der Mitteilung heißt es, so habe sein Nachfolger die Gelegenheit, die HHLA in der entscheidenden Phase des Börsengangs verantwortlich zu begleiten. Das ist sicher richtig, verschleiert aber die Konflikte hinter den Kulissen. Schließlich ist von Foerster schon das zweite Aufsichtsratsmitglied, das seinen Hut nimmt: Ende Mai hatte sich der frühere Chef der Deutschen Bahn, Johannes Ludewig, zurückgezogen.

Wie die Zeitung "Die Welt" berichtet, seien beide, von Foerster wie Ludewig, wenig begeistert von der Art, wie die Stadt Hamburg den Börsengang vorbereitet. Ein Schreiben Ludewigs an den Senat belege dies. Laut Zeitungsbericht kritisiert Ludewig darin, dass Wirtschaftssenator Gunnar Uldall am Vorstand vorbei mit der Belegschaft verhandelte. Er und von Foerster hätten davon aus der Presse erfahren.

Die Ergebnisse dieser Verhandlungen sind gewichtig. Der Teilverkauf der städtischen HHLA soll demnach nicht mit 49 Prozent erfolgen, sondern lediglich mit 30 Prozent.

Bislang ist keine Entscheidung über einen Nachfolger für Peter von Foerster gefallen. Eine Hauptversammlung wird voraussichtlich im August einen neuen Aufsichtsrat wählen, der im September zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentritt und einen Vorsitzenden bestimmt.

manager-magazin.de mit Material von dpa

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