Clariant Eine Flut neuer Topmanager
Muttenz - Der Chemiekonzern Clariant leitet eine Reihe von personellen Wechseln in den höheren Führungsebenen ein. Unter anderem werden in Zukunft zwei der vier Divisionen, nämlich "Pigments & Additives" (PA) und "Textile, Leather & Paper Chemicals" (TLP), von extern rekrutierten Managern geführt.
Der Franzose Philippe Royer wird die TLP-Sparte übernehmen. Bis 1. Juli bleibt sein Vorgänger Peter Piringer Chef von TLP. Royer war in den letzten 10 Jahren für das Aluminiumunternehmen Alcoa tätig. Anfang August wird der Niederländer Okke Koo an die Spitze der Konzernsparte PA treten und damit Uwe Nickel ersetzen. Koo war bis vor kurzem Vorstandschef von Avebe, einem weltweiten Produzenten von Stärkeprodukten.
Die Änderungen sollen die operativen Fortschritte des Unternehmens beschleunigen, teilte Clariant am Mittwoch mit. Piringer und Nickel werden "nach einer kurzen Übergangsphase" den Chemiekonzern verlassen, heißt es weiter. In den verbleibenden Sparten "Functional Chemicals" und "Masterbatches" werden keine personellen Veränderungen stattfinden.
Auch in den unteren Führungsebenen wird umstrukturiert. Der Personaldirektor Johann Steiner wird in den erweiterten Vorstand aufgenommen, Leiter der neu geschaffenen Einheit Group Operational Excellence (GOE) wird Clariant Renaud Spitz, der nun an den Vorstandsvorsitzenden Jan Secher berichtet. Spitz war bisher Geschäftsführer in Frankreich. Diese Funktion wird neu von Arnaud Freté übernommen.
Zum neuen Leiter der Region Europa wurde Hans Schmidt ernannt, derzeit Geschäftsführer Deutschland.
Einen Nachfolger sucht Clariant für den Technologieleiter Hartmut Wiezer, der zum Ende des Jahres in den Ruhestand treten wird. Auch die Rechtsabteilung hat mit Andreas Walde einen neuen Chef. Er folgt Herbert Wohlmann, der Anfang September ebenfalls in Ruhestand gehen wird. Die Nachfolge von Walter Vaterlaus, dem Leiter der Kommunikationssparte, werde "in Kürze" mitgeteilt, so der Konzern.
Clariant versucht seit 2003 seine Profitabilität zu steigern, hat aber noch keine Fortschritte gemacht. Auch das im letzten Herbst vorgestellte Sanierungsprogramm verfehlte seine Wirkung. Im letzten Quartal ging der Nettogewinn um zehn Prozent auf 86 Millionen Franken (52 Millionen Euro) zurück. Der Umsatz konnte zwar gesteigert werden, reichte aber nicht aus, die hohen Rohstoff- und Energiepreise zu kompensieren.
manager-magazin.de mit Material von vwd und dpa-afx