Jenoptik Wachwechsel in Jena

Der Aufsichtsratsvorsitzende Lothar Späth und Jenopik-Chef Alexander von Witzleben verlassen das Jenaer Unternehmen. Mit staatlichen Finanzspritzen in Milliardenhöhe hatte das Duo den ehemaligen Staatskonzern in den vergangenen Jahren saniert.

Jena – Auf der Hauptversammlung am Mittwoch werden der Aufsichtsratsvorsitzende Lothar Späth und der Vorstandschef Alexander von Witzleben gemeinsam abtreten. Michael Mertin, ehemaliger Zeiss-Manager, wird zum 1. Juli neuer Vorstandschef. Wer auf Späth folgt, steht noch nicht fest.

Der doppelte Abgang war nicht geplant, aber vorauszusehen. Der Führungswechsel an der Vorstandsspitze wurde bereits Anfang dieses Jahres bekannt. Von Witzleben arbeitet ab dem 1. Juli für den Haniel-Konzern. Späth wird in diesem Jahr 70 und darf laut Firmensatzung nicht mehr für eine weitere Amtsperiode kandidieren.

Die Belegschaft zeigt sich nicht begeistert über den Abgang der Chefs. Späth und von Witzleben genießen einen guten Ruf bei den Angestellten. "Die neue Truppe müsse sich das Vertrauen erst erwerben", meint Konzernbetriebsrat Günther Reißmann.

Späth wechselte von der Politik in die Wirtschaft, nachdem er 1991 als Ministerpräsident von Baden-Württemberg (CDU) zurückgetreten war. Mit einem radikalen Sanierungsprogramm und staatlichen Finanzspritzen in Milliardenhöhe rettete er gemeinsam mit von Witzleben, der 1993 zur Jenoptik  gestoßen war, das ehemalige Staatsunternehmen vor dem Konkurs. Dazu gehörten ein massiver Stellenabbau und der Verkauf der größten Konzerntochter M+W Zander. Auch von der Beteiligungsgesellschaft DEWB trennte man sich.

Die im TecDax  notierte Jenoptik erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 500 Millionen Euro, der Gewinn lag bei etwa 15 Millionen Euro.

manager-magazin.de mit Material von dpa

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