VDA Hubbert soll Cheflobbyist werden
Frankfurt am Main - Hubbert steht nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" als vorübergehender Verbandspräsident zur Verfügung. Er wäre als Interimspräsident bereit, den mächtigen Autoverband zu führen, falls kein anderer Kandidat mehrheitsfähig sei, schreibt die Zeitung unter Berufung auf VDA-Kreise.
Am kommenden Montag werden sich laut "FAZ" die drei Vizepräsidenten und 14 Vorstandsmitglieder zu einer Sondersitzung in Berlin treffen, um den neuen VDA-Kandidaten zu wählen. Dem Vorstand gehören die Manager der großen Autokonzerne und -zulieferer an. Vor knapp zwei Wochen hatte VDA-Präsident Bernd Gottschalk überraschend sein Amt niedergelegt. Auslöser für den Rücktritt war offenbar der zunehmende Druck aus den eigenen Reihen, die ihm zu zögerliches Verhalten und Fehler in der Klimadebatte vorwarfen.
Der frühere Mercedes-Chef Hubbert galt schon länger als Favorit für eine vorübergehende Kandidatur. Der bald 68-Jährige Hubbert sei bereits vor gut einem halben Jahr diskret auf den VDA-Chefsessel angesprochen worden, habe aber damals mit Verweis auf sein Alter abgelehnt, hieß es bislang. Andere Automanager wie der ehemalige BMW-Chef Helmut Panke und der frühere VW-Konzernchef Bernd Pischetsrieder hatten bereits abgewunken.
Die Zeit drängt, weil der VDA in der Klimaschutz-Debatte nicht ohne Führung dastehen will. Zudem veranstaltet der Verband im September in Frankfurt die weltgrößte Automesse IAA.
Der VDA vertritt mehr als 500 Unternehmen der Auto- und Zulieferindustrie mit über 750.000 Mitarbeitern. Mit Hubberts Wahl würde sich die besondere Nähe zwischen VDA und DaimlerChrysler fortsetzen: Auch Gottschalk kam aus dem Hause Daimler.
manager-magazin.de mit Material von dpa-afx