Viacom US-Medienriese tauscht Chef aus
New York - Beim großen amerikanischen Medien- und Unterhaltungskonzern Viacom hat es einen Führungswechsel gegeben. Der bisherige Konzernchef Tom Freston, 60 Jahre, ist mit sofortiger Wirkung vom 52-jährigen Philipe P. Dauman abgelöst worden. Dauman wurde zum Präsidenten und Unternehmenschef ernannt.
Freston war erst im Januar zum Viacom-Präsidenten ernannt worden, als der Medienriese seine Fernseh- und Rundfunksparte CBS verselbstständigte. Sein Nachfolger Dauman gehört bereits dem Viacom- Verwaltungsrat an. Er hatte mehr als 20 Jahre lang für das Unternehmen gearbeitet, ehe er 2000 zu der Investmentfirma DND Capital Partners wechselte, die auf Unterhaltungs- und Medieninvestitionen spezialisiert ist.
Neben Dauman rückt Thomas E. Dooley (49) an die Spitze des Managements. Er übernimmt den Posten des Exekutiv-Vizepräsidenten und des leitenden administrativen Managers. Dooley hatte ebenfalls bis 2000 lange bei Viacom gearbeitet und sitzt bereits im Aufsichtsgremium der Gesellschaft.
Viacom und CBS werden von dem amerikanischen Medienmagnaten Sumner Redstone kontrolliert, der bei beiden Unternehmen Verwaltungsratsvorsitzender ist. Viacom habe ein enormes Potenzial, aggressiv im heimischen Markt und im Ausland zu wachsen, betonte Redstone.
Er, Redstone, habe lange mit Dauman zusammen gearbeitet. Redstone lobte dessen Führungsqualitäten, sowie seine starken finanziellen und operativen Fähigkeiten. Er habe die strategische und kreative Vision, um das Unternehmen voranzutreiben.
Redstone hatte vor einigen Wochen für erhebliches Aufsehen gesorgt, als er mit scharfen verbalen Attacken das Auslaufen des lukrativen Studio-Vertrages von Hollywood-Star Tom Cruise bekanntgab. In Kommentaren von Branchenbeobachtern war daraufhin die Führungsstärke Frestons angezweifelt worden.
Zu Viacom gehören weltweit 120 Sender, unter anderem die Kabelfernsehsender MTV, VH1, Nickelodeon und Country Music Television. Das Unternehmen kontrolliert auch das Filmstudio Paramount Pictures, Paramount Home Entertainment, DreamWorks und Famous Music.
dpa