Das Kanzleramt hat die Berufung der Parlamentarischen Staatssekretärin Dagmar Wöhrl zur Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt vorerst gestoppt. Kanzleramtsminister Thomas de Maiziere befürchtet eine Interessenkollision, weil Wöhrls Ehemann Gesellschafter und Aufsichtsratschef der Fluggesellschaft DBA ist.
Berlin - Der Plan von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), seine Parteifreundin Dagmar Wöhrl mit der Aufgabe zu betrauen, sei am Einspruch von Kanzleramtsminister Thomas de Maiziere gescheitert, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Freitagausgabe. Befürchtet werde ein Interessenkonflikt, da Wöhrls Ehemann Gesellschafter und Aufsichtsratschef der Fluggesellschaft DBA ist.
Wegen des Streits liege auch die Ernennung des Parlamentarischen Staatssekretärs Hartmut Schauerte zum Mittelstandsbeauftragten der Bundesregierung auf Eis. Das Personalpaket soll dem Bericht zufolge im Januar erneut das Kabinett beschäftigen. Ein Regierungssprecher sagte, das Kabinett werde zu gegebener Zeit über anstehende Personalfragen entscheiden.
"Es gibt keine Interessenkollision", erklärte dagegen Wöhrl. Als Luft- und Raumfahrtkoordinatorin würde sie sich um Unternehmen kümmern, die Flugzeuge, Raumfahrzeuge und Satelliten herstellten.
Die Luftverkehrswirtschaft, zu der auch alle deutschen Fluglinien gehörten, unterstehe dem Verkehrsministerium. "Insofern betrachte ich mich nicht als befangen für die Aufgabe, sofern das Bundeskabinett mir diese überträgt", erklärte die CSU-Politikerin.