Dieter Zetsche Der neue Hoffnungsträger
Hamburg - Dieter Zetsche, der seit 1976 bei DaimlerChrysler arbeitet, wurde 1953 in Istanbul geboren, wuchs aber in Frankfurt am Main auf. Dort machte er sein Abitur und studierte anschließend in Karlsruhe Elektrotechnik. 1982 promovierte er an der Technischen Universität Paderborn.
Sein Einstieg bei Daimler führte ihn zunächst in den Forschungsbereich. Nach Stationen bei den Nutz- und Geländefahrzeugen wurde er zunächst Mitglied der Geschäftsleitung bei Mercedes-Benz do Brasil und 1989 Präsident von Mercedes-Benz Argentina. 1991 wurde er von Süd- nach Nordamerika versetzt, wo er als CEO den Lkw-Bauer Freightliner aus den roten Zahlen führte. Um die Kosten zu drücken, strich er dort rund 25 Prozent der Stellen.
1992 kehrte Zetsche nach Deutschland zurück, zunächst als stellvertretendes Vorstandsmitglied der damals noch unabhängigen Mercedes-Benz AG. Nach der Fusion von Daimler-Benz und Chrysler im November 1998 wurde Zetsche in den gemeinsamen Vorstand berufen, wo er zuerst für den Vertrieb und dann für die Nutzfahrzeugsparte verantwortlich war.
Nachdem die Probleme bei Chrysler immer größer wurden, musste der damalige Chef James Holden im Herbst 2000 seinen Stuhl räumen. Zetsche wurde zu seinem Nachfolger ernannt. Durch den Abbau von zigtausend Stellen und harte Preisverhandlungen mit den Zulieferern gelang ihm dort der Turnaround. Die Erfolge bei Chrysler waren zu einem großen Teil auch die Verdienste seines damaligen Vizes und heutigen VW-Markenvorstands Wolfgang Bernhard, dessen Sturz Zetsche auch öffentlich kritisierte.
Dieter Zetsche ist verheiratet und hat drei Kinder. Als Hobbys nennt er Reiten, Segeln, Schwimmen und Lesen.