Welche deutschen Unternehmen sind am familienfreundlichsten? Eine Jury hat nun aus 366 Bewerbern die Sieger ausgewählt. In der Kategorie der großen Unternehmen wurde dem Dax-Konzern Henkel der Preis zugesprochen.
Berlin - Die Gewinner des Unternehmenswettbewerbs "Erfolgsfaktor Familie 2005" stehen fest. Aus 366 Bewerber-Unternehmen hat eine von der Bundesregierung berufene Jury vier Betriebe als besonders familienfreundlich ausgewählt.
Bei den kleinen Unternehmen (bis zu 50 Beschäftigte) wurde die Firma Anton Schönberger Stahlbau & Metalltechnik in Wölsendorf (Oberpfalz) geehrt. Kinder können hier jederzeit mitgebracht werden und im firmeneigenen Spielzimmer oder Garten spielen. Zum Geburtstag der Kinder oder zu anderen Familien-Ereignissen gibt es einen Tag extra Urlaub. Die Abrechnung der Arbeitszeit erfolgt über ein flexibles Lebensarbeitszeitkonto. Familiäre Belange werden bei der Baustellenplanung berücksichtigt. Mitarbeiter in Rufbereitschaft erhalten ein eigenes Firmenfahrzeug sowie ein Handy gestellt.
Bei den mittelgroßen Unternehmen (bis zu 500 Mitarbeiter) bekam Komsa Kommunikation die Auszeichnung zugesprochen. Hier ist die Anzahl der beschäftigten Frauen und Männer etwa gleich groß. Teilzeit und Sabbatical-Lösungen sowie individuelle Möglichkeiten, nach der Familienpause wieder in den Beruf einzusteigen, gehören zum Betriebsalltag. Das Unternehmen bietet einen ganzjährig und ganztags geöffneten Kindergarten mit einer zweisprachigen Erziehung. Ein Tag pro Woche ist für die Weiterbildung reserviert.
In der Kategorie der großen Unternehmen (über 500 Beschäftigte) erhielt Henkel die Trophäe. Henkel hat einen Anteil an weiblichen Führungskräften von 25 Prozent. Flexible Arbeitszeitmodelle, eine Firmenkita sowie ein Wohnprojekt für ehemalige Henkel-Mitarbeiter im Rentenalter steigern die Familienfreundlichkeit. Zum Unternehmen gehört ein "Helferkreis", der die Familien bei der Pflege ihrer älteren Angehörigen unterstützt. In dem Betrieb sind zwei Jahre zusätzlicher Erziehungsurlaub möglich. Bei Krankheit des Kindes gibt es zwei Tage zusätzlich bezahlte Freistellung.
Der "Innovationspreis" ging an Weleda in Schwäbisch Gmünd. Das Unternehmen hat ein "Generationennetzwerk" geschaffen. Beschäftigte der verschiedenen Generationen sollen sich gegenseitig unterstützen. Der Service-Katalog reicht über einen Wäschedienst bis zur Kinderbetreuung. Häusliche Dienste wie die Betreuung im Krankheitsfall gehören dazu. Angestellte können biologische Lebensmittel bei einem überregionalen Anbieter bestellen und an den Arbeitsplatz liefern lassen.